Geige lernen: Der ultimative Leitfaden
Hier bleibt keine Frage zum Thema "Geige lernen" unbeantwortet!
Willkommen zum ultimativen Leitfaden. Dieser Artikel ist wirklich sehr umfangreich und da ich deine Zeit wertschätze, möchte ich dir direkt zu Beginn die folgende Frage beantworten: Wer sollte diesen Artikel unbedingt lesen?
Gehörst du zu einer dieser Gruppen oder möchtest du einfach die Geige kennenlernen? Super, dann bist du hier goldrichtig!
Der Artikel ist in mehrere Abschnitte gegliedert und du findest sie weiter unten im Inhaltsverzeichnis.
Im ersten Abschnitt mit dem Titel Die Geige kennenlernen stelle ich unter anderem die Geige allgemein vor, zeige wie hoch die laufenden Kosten sind, in welchen Genres die Geige vertreten ist und gebe auch Ratschläge beim Kauf einer Geige, wenn man anfangen möchte, Geige zu lernen. Dieser Abschnitt ist für alle Gedacht, die noch nicht Geige lernen und das Instrument kennenlernen möchten. Wer bereits Geige spielt, kann hier Tipps zum Equipment finden.
Dann folgt der Abschnitt Geige lernen: warum, wann und wie? Hier gebe ich Antworten auf alle Fragen, wie "Wann Geige lernen? Können Erwachsene auch noch Geige lernen? Wie und wo Geige lernen? Geige selbstständig lernen, wie?" und viele mehr. Dieser Abschnitt wird dir helfen zu verstehen, wie man Geige lernen kann. Er ist sowohl für angehende als auch für bestehende Geigenspieler interessant. Er zeigt nämlich unterschiedliche Unterrichtsformen auf und hilft dir bei Bedarf auf eine andere Unterrichtsform umzusteigen, wenn du z.B. Geige selbstständig lernst.
Und schließlich erkläre ich im letzten Abschnitt Geige lernen: Anleitungen, Tipps und Tricks allen, die bereits Geige spielen, wie sie ihr Geigenspiel noch weiter verbessern können. Hier lernst du sowohl Spieltechniken als auch allgemeine Anleitungen und Tipps zur Geige.
Damit du dich in der Fülle der Informationen besser zurecht findest, habe ich alles im Inhaltsverzeichnis organisiert. So solltest du die wirklich relevanten Sachen für dich schneller finden. Viel Spaß beim Lesen!
Die Geige kennenlernen
In diesem Kapitel möchte ich dir die Geige als Instrument näher vorstellen. Wir schauen uns zunächst die Entwicklung der Geige an, in welchen Genres die Geige heute anzutreffen ist, berühmte Geiger und schöne Kompositionen aus dem Repertoire der Geige an.
Am Ende des Kapitels möchte ich dir noch einige Anleitungen für die Wahl der Geige und des Zubehörs mitgeben, falls du dich für den Kauf einer Geige interessierst.
Lass' uns direkt loslegen und alle Fakten über die Geige lernen.
Alles über die Geige
Die Geschichte der Geige
Die ersten Vorläufer der Geige stammen aus dem spanischen Raum. Und das ist mittlerweile etwa 13 Jahrhunderte her. Diese Vorläufer haben sich im Zuge der Zeit zu verschiedenen Streichinstrumenten gewandelt, darunter auch zu einer Fidel, die man noch bis zum 16. Jahrhundert spielte.
Am Ende des 16. Jahrhunderts entstand die Geige in der Form, wie wir sie heute kennen, jedoch noch mit einigen Abweichungen zur modernen Geige.
Barock- und klassische Geige und Bogen
Nach der Entstehung der uns bekannten Form der Geige am Ende des 16. Jahrhunderts hat sich das Instrument weiter in seiner Form und seinem Klang gewandelt.
Die Darmsaiten wurden zunächst durch Saiten aus Metall und später durch die Kunststoffsaiten ersetzt. Auch der Winkel, unter dem der Hals an dem Korpus befestigt ist, erfuhr eine Änderung. Er wurde nämlich steiler. Durch die höheren Kräfte, die dadurch auf den Steg wirkten, wurde auch die Form des Steges entsprechend angepasst. Zudem ist das Griffbrett etwas länger geworden und die Form und Bauweise des Bogens hat sich stark geändert.
Diese Veränderungen an der Geige sorgten für einen lauteren Klang der Geige und die Verlängerung des Griffbrettes für einen größeren Tonumfang. Dies erlaubte zum einen das Spiel in größeren Sälen und zum anderen wurde die Geige immer mehr zum Soloinstrument. Dadurch stieg das Repertoire für die Geige enorm.
Familie der Streichinstrumente
Zur Familie der Streichinstrumente gehören noch weitere Instrumente neben der Geige. Die historischen Streichinstrumente erstrecken sich von der Fidel und der Gambe bis zu den Rebec, Trumscheit, Nyckelharpha, Drehleier und Viola d’amore.
Die Namen der meisten dieser Instrumente wirst du höchstwahrscheinlich noch nie gehört haben. Das liegt daran, dass sie nicht in die klassisch besetzten Orchestern Einzug gehalten haben. Zu den klassischen Streichinstrumenten in Europa gehören heute lediglich die Geige, die Bratsche (auch Viola genannt), das Cello (Kurzform für Violoncello) und der Kontrabass. Aus diesen Streichinstrumenten setzt sich die Streichergruppe eines Orchesters zusammen.
Unterschied zwischen Geige und Violine
Als Geiger wird man oft mit der Frage konfrontiert: Wo ist der Unterschied zwischen der Geige und der Violine? Ist es dasselbe Instrument oder nicht? Ja und nein.
Leopold Mozart, der Vater von W. A. Mozart, schrieb im Jahr 1756 in seinem „Versuch einer gründlichen Violinschule“, dass „das Wort Geige ein allgemeines Wort ist, welches alle Arten von Geiginstrumenten in sich einschließet; und daß es folglich nur von einem Mißbrauche herrühret, wenn man die Violin platterdings die Geige nennet“.
"Geige" war also anfangs ein Oberbegriff für alle Streichinstrumente. Ein Instrument mit der Bezeichnung "Geige" gab es daher nicht. Dieser Begriff wurde aber immer häufiger als Synonym für das Streichinstrument Violine verwendet.
Der Begriff "Violine" kommt aus dem Italienischen und ist die Diminutivform für Viola, also die "kleine Viola".
Trotz der Versuche von Leopold Mozart, die Verwendung des Wortes "Geige" für die Violine zu unterbinden, hat sich das Synonym eingebürgert. Der Versuch von Leopold Mozart fußt übrigens darauf, dass der Begriff "Geige" schmälernd und scherzhaft verwendet wurde. Und die gehobene Violine sollte nicht mit dem Begriff assoziiert werden.
Fazit: Die Geige und Violine sind die Bezeichnungen für ein und dasselbe Instrument.
Wie wird eine Geige hergestellt?
Der Herstellungsprozess einer Geige ist sehr langwierig und dauert mehrere Monate. Die Geige wird komplett in Handarbeit gebaut. Der Geigenbauer muss dabei ganz genau wissen, was er macht, denn jeder noch so kleine Handgriff kann enorme Auswirkungen auf den Klang haben, sowohl positive als auch negative.
Um den Prozess zu veranschaulichen, habe ich dir hier ein Video verlinkt.
Wie entsteht der Klang der Geige?
Wenn der Bogen bzw. das Bogenhaar über die Saite gezogen wird, entsteht der unverkennbare Klang. Aber wie genau entsteht eigentlich der Klang bei einer Geige?
Für das Bogenhaar werden Haare von Pferdeschwänzen bestimmter Pferderassen verwendet. Das verwendete Haar hat bereits von Natur ganz feine Widerhaken und sorgt für einen hohen Reibwert. Das Auftragen des Kolophonium verstärkt nochmals den Reibwert. Aber wozu eigentlich der Reibwert?
Beim Ziehen des Bogens über die Saite, wird die Saite durch die Haftkraft, die aus dem hohen Reibwert resultiert, des Bogens mitgezogen. Die Saite wird aber nur so lange mitgezogen, wie die Haftkraft größer ist als die Rückstellkraft. Und die Rückstellkraft steigt immer weiter mit der Auslenkung der Saite. Sobald die Rückstellkraft die Haftkraft übersteigt, springt die Saite entgegen der Strichrichtung zurück. Am Ende dieser Bewegung wird die Saite wieder vom Bogen mitgenommen und der Ablauf wiederholt sich. Dieser Effekt heißt Stick-Slip-Effekt. Das ist übrigens der gleiche Effekt, den man beim Scheibenwischer am Auto beobachten kann. Wenn die Scheibenwischer quietschen, ist es der Stick-Slip-Effekt. In den meisten Fällen des Lebens ist er unerwünscht.
Die Summe der Zugkräfte der Saiten entspricht bei Darm-Saiten etwa 21kg (205 Newton) und bei Stahl-Saiten etwa 24kg (235 Newton).
In diesem Video sieht man in Zeitlupe, wie die Saite durch den Bogen zur Schwingung angeregt wird.
Jetzt wissen wir, wie die Saite angeregt wird, aber wie entsteht dadurch der Klang?
Die Bewegung der Saite versetzt die Luftmassen um sich herum ebenfalls in Bewegung, indem sie diese wegdrückt. Und zwar mit der gleichen Frequenz. Natürlich ist die Saite jedoch zu klein, um erhebliche Luftmengen zu bewegen. Daher können wir die durch die Saiten bewegte Luft nicht mit dem Ohr wahrnehmen. Um den Effekt allerdings zu verstärken, wird die Vibration der Saiten über den Steg in den Korpus geleitet. Dadurch resoniert der Korpus mit der gleichen Frequenz und versetzt nun große Luftmengen in Schwingung, so dass wir den Klang der Saiten hören können.
Im Inneren der Geige befinden sich zwei wichtige Bauteile, die maßgeblich für den Erfolg des Klangs sind. Nämlich der Stimmstock und der Bassbalken. Sie sorgen für eine optimale Verteilung und Verstärkung der hohen und tiefen Frequenzen. Feine Unterschiede im Stimmstock und Bassbalken sorgen für unterschiedlichste Klangfarben einer Geige. Aus diesem Grund ist jedes Instrument einzigartig.
Aufbau der Geige und des Bogens
Die Geige besteht aus mehreren Bauteilen. Die wichtigsten Bauteile sind in der nachfolgenden Abbildung dargestellt.
Aufbau des Bogens
Der Bogen ist genau so wie die Geige aus mehreren Bauteilen zusammengesetzt. In der nachfolgenden Abbildung sind die wichtigsten Bauteile abgebildet. Daneben ist die Aufteilung des Bogens abgebildet, die für die Strichtechnik notwendig ist.
Genres der Geige
Das Repertoire der Geige ist sehr groß und befindet sich direkt auf Platz 2 nach dem Klavierrepertoire. Wir können die Musik verschiedenster Epochen (von der Renaissance bis zur modernen Musik) genießen und spielen.
Neben der Klassik ist die Geige in absolut allen Genres der Musik einsetzbar. So findet man sie neben der Kammermusik und dem Orchester auch in der Tanzmusik, bei Bands, im Pop bis hin zum Rock. Auch im Jazz ist die Geige oft anzutreffen.
Wer allerdings ernsthafte Musik wie Jazz spielen möchte, benötigt ein sehr viel Können und Erfahrung. Das Lernen einer Geige beginnt aus diesem Grund immer mit der klassischen Musik. Sobald man das Instrument sicher beherrscht, kann man sein Repertoire auch langsam auf andere Genres ausweiten. Aber selbst wenn man die klassische Musik für ein neues Lieblingsgenre aufgibt, sollte man die klassischen Etüden nicht außer Acht lassen, um sein Spiel weiterzuentwickeln.
Die Geige in der Klassik
Wirklich, fast jeder große Komponist hat eins oder mehrere Stücke für die Geige geschrieben. J.S. Bach, L. v. Beethoven, J. Brahms, J. Sibelius, P. Tschaikowski, F. Mendelssohn, A. Vivaldi, um nur einige zu nennen. Alle haben ein fatalistisches Repertoire für die Geige hinterlassen.
Die Geige im Jazz
Stéphane Grappelli und Didier Lockwood gehören sowohl zu den Meistern der Geige als auch des Genres und sogar darüber hinaus. Ich empfehle die Aufnahmen von S. Grappelli jedem, der das Geigenspiel mal aus einer anderen Perspektive erleben und viele Klangvariationen hautnah erleben möchte.
Die Geige im Pop
Unter den Pop-Geigern ist selbst Nicht-Geigern der Name des Virtuosen D. Garrett mit seinen explosiven Crossovers und Filmmusikhits ein Begriff. Auch wenn seine Musik unter den klassischen Geigern umstritten ist, macht er die Geige ganz klar sehr populär unter sehr vielen Menschen.
Andre Rieu hingegen spielt mit seinem Ensemble Bearbeitungen klassischer Stücke sowie Orchesterversionen von Schlagern und Popsongs.
Die Geige im Rock
In diesem Genre ist die Geige in den Händen von Lindsey Stirling mit ihrem elektrischen Sound anzutreffen.
Die Musik von Geigerin Emily Autumn ist schwer einzuordnen, sie kombiniert ebenfalls Elemente der Klassik und des Rocks bzw. Industrial.
Die Geige im Folk Metal / Mittelalter Rock
In diesen Genres finden sich ebenfalls viele Ensembles, die Geiger einsetzen, unter anderem Fiddler’s Green, Letzte Instanz, Volkstrott, Subway to Sally, Flogging Molly und Skyclad.
Die Geige im Fusion
Jerry Goodman zeigt mit seiner Band „the Flock“ was mit einer elektrisch verstärkten Geige möglich ist.
Die Geige im Country
Diese Stilrichtung nennt sich auch „American Fiddle“. Diese kann man noch weiter in Blues-Fiddle, Rock Fiddle, Old-Time-Fiddle und andere Genres unterteilen. Einige Namen aus diesem Genre: David LaFlamme, Papa John Creach, Byron Berlin, Chubb Wise, Big Bill Broonzy, Lonnie Johnson etc.
Einige berühmte Geiger
Die Geschichte der klassischen Musik und den Geigern, die sie spielten, ist sehr groß und reicht für mehrere Jahrhunderte. Leider ist die Technik der Tonaufnahme erst viel später in der Weltgeschichte erschienen als die Geige. Daher können wir leider nur die Tonaufnahmen der Geiger ab dem 20. Jahrhundert genießen. Doch auch in dieser für die Geige vergleichbar kurzen Zeit sind unzählige großartige Aufnahmen von verschiedenen Kompositionen entstanden. Hier ist ein Auszug von großen Geigern:
Schöne Kompositionen für die Geige
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll aber einen ersten Einblick in die facettenreiche Welt der klassischen Musik für die Geige geben. Die meisten dieser Stücke habe ich auch schon selbst gespielt und weiß diese Musik wirklich zu schätzen
Kompositionen mit Klavier
Kompositionen mit Orchester
Kompositionen mit Solo
Zubehör für die Geige
Zum Arsenal eines Geigers gehört selbstverständlich die Geige und der Bogen. Daneben sollte man aber auch noch folgende Teile, die nicht weniger wichtig sind, ins Inventar aufnehmen:
Außerdem ist es vorteilhaft, immer einen extra Satz Saiten zu haben. Man weiß nie, wann eine Saite reißt. Damit ist garantiert, dass du trotz Saitenriss mit einer neuen Saite weiterspielen kannst.
Was sollte man noch haben?
Wenn man regelmäßig übt, ist es sehr wichtig, dass man das richtige Equipment hat.
Dazu zählt neben den oben aufgeführten Gegenständern auch ein Notenständer. Da man grundsätzlich im Stehen spielen sollte, sollte der Notenständer unbedingt in der Höhe verstellbar sein und eine für dich ausreichende Höhe haben. Im vollausgefahrenen Zustand sollte der Notenständer dabei stets stabil bleiben. Falls du nicht ausreichend Licht in deinem Übungszimmer hast, solltest du dir auch eine Pultbeleuchtung anschaffen, um die Augen zu schonen.
Falls du aus gesundheitlichen Gründen Schwierigkeiten haben sollest, über längere Zeit im Stehen zu spielen, empfiehlt sich ein spezieller ergonomischer Sitzhocker. Diese gibt es sowohl in Musikgeschäften als auch in Möbelgeschäften mit ergonomischer Möbel.
Elektrische Geige (E-Geige)
Die E-Geigen gewinnen immer mehr an Popularität. Doch die moderne Variante eines klassischen Instrumentes hat ihre Vor- und Nachteile.
Viele E-Geigen, vor allem im günstigeren Preissegment, sind schwerer als die akustischen Varianten. Die meisten E-Geigen werden in einer Massenproduktion hergestellt und haben alle einen identischen Klang. Die Schwingungen der Saiten werden nämlich direkt über einen Tonabnehmer aufgenommen und nicht erst durch den Resonanzkörper verstärkt, bei dem jede Kleinigkeit für einen einzigartigen Klang sorgt. Zusätzlich zum Instrument wird ein Verstärker und noch ein Lautsprecher benötigt, falls man kein Kombigerät hat. Das macht die Anschaffung kostspieliger und den Transport aufwendiger.
Zu dem absoluten Vorteil gehört natürlich die Möglichkeit, Kopfhörer anzustecken und jederzeit (auch spät abends) spielen zu können, ohne die Nachbarn oder ein Kind in der Familie zu stören.
Die Preise gehen bei 110 Euro für eine E-Geige mit Bogen und Kasten los.
Linkshänder und die Geige
Linkshänder und die Geige – ist das überhaupt möglich? Oder sind Linkshänder a priori vom Genuss des Geigens ausgeschlossen?
Die frohe Botschaft: Linkshänder können ganz genau so wie Rechtshänder Geige spielen.
Ich hatte persönlich bereits viele Schüler, die Linkshänder waren. Aber dass sie Linkshänder sind, merkte ich erst, wenn sie sich etwas in die Noten notierten. Links- und Rechtshänder unterscheiden sich in den meisten Fällen also gar nicht beim Spielen.
Die Besonderheit beim Spielen der Geige ist die gleiche Bedeutung, die beiden Händen zukommt. Die führende linke Hand erzeugt die richtigen Töne, während die rechte Hand den Bogen zieht. Beide Hände müssen dabei perfekte Bewegungen ausführen. Aus diesem Grund haben weder Links- noch Rechtshänder einen Vorteil.
Leider neigen die meisten Schüler dazu, die Bogenhand zu vernachlässigen und konzentrieren sich ausschließlich auf die linke Hand, die am Griff ist. Bei Rechtshändern ist es weniger kritisch, weil sie die Bewegungen der rechten Hand kontrollierter ausführen können, da es ihre führende Hand ist. Linkshänder können hier den schwerwiegenden Fehler machen und die rechte Hand zu sehr vernachlässigen, obwohl sie gerade deren Bewegungen optimieren sollten.
Wenn man richtig gut werden möchte, dann muss man der jeweils nicht führenden Hand entsprechend mehr Aufmerksamkeit schenken. Leider haben die Linkshänder zu Beginn also doch einen kleinen Nachteil, der aber schon nach kurzer Zeit unbedeutend wird, wenn man auf die Bogenhand stärker Acht gibt.
Links- und Rechtshänder können auf gleich gebauten Geigen spielen, also auf der linken Schulter. Es gibt aber auch Geigen für Linkshänder. Sie sind gespiegelt aufgebaut, so dass sie auf der rechten Schulter aufliegen. Geigen können dabei direkt für Linkshänder gebaut oder nachträglich aus einer Geige für Rechtshänder umgebaut worden sein.
Das Spielen auf einer Geige für Linkshänder geht allerdings mit folgenden Problemen einher:
Es gibt nur sehr wenige Geigen für Linkshänder. In kleineren Größen für Kinder gibt es sogar noch weniger als wenig. Man wird also wahrscheinlich eine Geige umbauen lassen müssen. Und besonders wenn man später auf eine hochwertige Geige umsteigen möchte, wird es sehr kostspielig.
Wenn man ausschließlich auf Geigen für Linkshänder spielt, kann man eine Geige vor dem Umbau nur bedingt anspielen. Man müsste also eine Geige mehr oder weniger blind wählen und sie umbauen lassen und dann hoffen, dass sie einem immer noch gefällt.
Der bedeutendste Umbau der Geige ist das Austauschen des Bassbalken und des Stimmstockes. Sie im Inneren der Geige angebracht und sind maßgeblich für das Klangbild der Geige verantwortlich. Nach dem Umbau kann also passieren, dass die Geige anders klingt und an Klangqualität einbüßt.
Es klingt zuerst wie ein ästhetisches Problem, aber hat schwerwiegende Folgen. Sobald man nämlich in einem Ensemble spielen möchte, ist man dort mit einer Geige für Linkshänder leider fehl am Platz. Zum einen liegt es daran, dass in einem Orchester klassischerweise zwei Geiger an einem Pult sitzen. Wenn an einem Pult eine Geige für Linkshänder und eine für Rechtshänder eingesetzt werden, kommen sich die Geiger ganz schnell in die Quere. Und zum anderen muss ein Orchester nicht nur musikalisch perfekt aufeinander abgestimmt sein, sondern auch visuell ein vollkommenes Bild bieten. Darum gibt man sich besondere Mühe, dass die Streicher den Bogen synchron ziehen. Wenn in einem solchen Ensemble jemand mit einer umgedrehten Geige sitzt, fällt das leider negativ auf.
Wenn Linkshänder also Geige spielen möchten, können sie das gerne machen. In den meisten Fällen wird es ihnen nicht schwerer fallen als Rechtshändern. Man sollte sich jedoch sehr wohl überlegen, ob man eine Geige für Linkshänder kaufen sollte. Ich würde hier empfehlen, zunächst mit einer Geige für Rechtshänder anzufangen und erst bei gravierenden Schwierigkeiten auf eine Geige für Linkshänder umzusteigen. Man sollte dabei allerdings nicht die Schwierigkeiten des Instrumentes an sich mit den spezifischen Schwierigkeiten der Geige für Rechtshänder verwechseln.
Kaufberatung und Kosten einer Geige
Du interessierst dich für den Kauf einer Geige? Das freut mich! Damit dir der Kauf leichter fällt, habe ich in diesem Kapitel alles Notwendige zusammengefasst, um dir den Kauf so einfach wie möglich zu gestalten.
Größe der Geige richtig wählen
Wenn man sich für eine Geige entschieden hat, muss man auch die richtige Größe auswählen. Die Wahl der Größe einer Geige stellt sich in erster Linie für Kinder und Heranwachsende, da ihre Arme noch nicht lang genug sind, um auf einer "großen" Geige zu spielen. Erwachsene und Jugendliche werden in der Regel auf einer ganzen Geige (4/4) spielen.
Um die richtige Größe zu ermitteln, streckt das Kind den Arm aus. Anschließend wird der Abstand vom Schultergelenk bis zur Mitte der Handfläche (Grundgelenk des Mittelfingers) gemessen.
Mit diesem Maß wählt man die passende Größe aus der folgenden Abbildung aus.
Die Angaben sind selbstverständlich nur Richtwerte und sollen einen ersten Überblick verschaffen. Die Realität kann von Person zu Person ganz anders aussehen. So ist es möglich, dass eine Person zwar die passende Armlänge für eine 4/4 Geige hat, die Handfläche allerdings zu klein ist, um die großen Tonabstände zu greifen. Statt sich zu quälen, kann man auch einfach zur nächst kleineren, z.B. der 7/8 Geige, greifen.
Länge des Bogens
Die Länge des Bogens muss zur Größe der Geige passen. Zu den typischen Geigengrößen gibt es nämlich auch passende Bögen.
Manchmal höre ich die Frage, ob man auch mit einem größeren Bogen spielen könne. Dann bräuchte man später nur eine größere Geige kaufen und den Bogen hat man bereits. Es mag zwar die sparsamere Option zu sein, hat aber seine Nachteile.
Wenn der Bogen zu lang ist, dann kriegt man ihn nicht komplett bis zur Spitze gezogen. Sollte das der Fall sein, können zwei Folgen daraus resultieren. Entweder man versucht mit einer falschen Bewegung des Schultergelenkes die fehlende Länge zu kompensieren oder man gewöhnt sich daran, den Bogen nie bis zum Ende zu ziehen. Im ersten Fall können gesundheitliche Schäden und ein schlechter Klang die Folge sein. Und im zweiten Fall hat man kein definiertes Ende vom Bogen. Dadurch schwankt ebenfalls die Qualität des Klanges, da der Bogen immer unterschiedlich weit gezogen wird.
Und schließlich wiegt ein größerer Bogen mehr als notwendig. Man kämpft also nicht nur mit einem eh schon zu langen Bogen, sondern auch noch mit einem größeren Gewicht.
Die Länge des Bogens sollte der Größe der Geige entsprechen.
Geige mieten oder kaufen?
Als Anfänger oder Wiedereinsteiger fragt man sich natürlich, wo man eine gute Geige bekommt. Und früher oder später landet man bei der typischen Frage: kaufen oder mieten? Beides hat Vor- und Nachteile. Schauen wir uns beide Seiten mal an.
Eine Geige bzw. ein Set mit einem Bogen und einem Kasten kann man bereits ab 11 Euro im Monat mieten. Für das Geld kann man natürlich nicht mehr als ein sehr einfaches Instrument erwarten. Und in einem Jahr hat man immerhin schon 132 Euro bezahlt. Zusätzlichen kommen noch laufende Ausgaben für Saiten u.s.w.
Neue Geigensets zum Kauf gibt es bereits ab 100 Euro. Dabei wird es sich ebenfalls um einfachste Modelle handeln. Aber immerhin kann man es sein Eigen nennen. Und für einen Anfänger reicht vorerst auch ein einfaches Modell. Wenn man länger als ein Jahr spielt, hat es sich der Kauf rentiert.
Grundsätzlich rate ich, lieber ein Instrument zu kaufen. Es gibt aber einige Situationen, in denen man eine Miete in Erwägung ziehen kann. Kinder benötigen mit zunehmenden Alter steigende Geigengrößen. Hier ist es sinnvoll, nicht alle Größen zu kaufen, sondern jeweils zu mieten.
Ebenso kann eine Geige für eine kurze (oder auch längere) Zeit gemietet werden, um herauszufinden, ob man Spaß an dem Instrument hat. Hierbei sollte man sich unbedingt über die Mindestmietdauer erkundigen. Genau so kann ein finanzieller Engpass eine Miete notwendig machen, da man nicht genug Geld hat, um ein Instrument sofort zu kaufen.
Viele Musikgeschäfte bieten die Möglichkeit an, den Mietpreis von dem Kaufpreis abzuziehen. Das heißt, dass man eine Geige für 6 Monate mieten kann und wenn sie einem gefällt, dann kauft man sie. Und der Preis für die 6 Monate wird vom Kaufpreis abgezogen. So hat man nichts verloren. Über die Mietbedingungen sollte man sich aber stets vor der Miete erkundigen, da nicht jedes Geschäft es gleich handhabt.
Neue oder gebrauchte Geige?
Gut, man hat sich für einen Kauf entschieden. Und schon kommt die nächste Frage: Kaufe ich jetzt ein neues Instrument oder ein gebrauchtes?
Es gibt nur sehr wenige Szenarien, in denen der Kauf einer gebrauchten Geige sinnvoll ist. Dazu gehört:
Oft verstecken sich in den Instrumenten kostspielige Mängel, die nur ein erfahrener Geiger oder gar ein Geigenbauer erkennen kann. Um also nicht in eine kostspielige Falle zu tappen, ist größte Sorgfalt geboten.
Besonders bei online Auktionshäusern wie eBay sollte man lieber Abstand halten, wenn man Angebote von Privatverkäufern ohne Garantien und Rückgabe sieht. Selbst wenn das Angebot noch so günstig ist, am Ende wird man sich wahrscheinlich noch ein zweites Instrument kaufen müssen, weil das erste einfach nicht taugt. Und schon haben sich die kosten verdoppelt.
Beim Kauf einer neuen Geige bzw. eines Geigensets riskiert man viel weniger. Viele große Onlinegeschäfte wie Thomann bieten einen kostenlosen Rückversand an und gewährleisten eine gute Qualität. Viele On- und Offlinegeschäfte bieten auch eine Ratenzahlung an.
Die einfachsten Sets beginnen bei ungefähr 100 Euro. Für den Preis bekommt man meistens noch den Bogen, den Transport- bzw. Aufbewahrungskasten und manchmal noch ein Kolophonium. In der Preisspanne ab 250 Euro kann man bereits anspruchsvollere Instrumente erwarten. Diese sind dann schöner verarbeitet und aus hochwertigeren Materialien hergestellt. Das geht meist mit einem schöneren Klangbild einher.
Geigenset oder einzeln kaufen?
Die Sets enthalten meist günstigere und einfachere Instrumente. Ein Set besteht aus einer Geige, einem Bogen und einem passenden Kasten. Oft wird noch ein Kolophonium dazu gelegt. Sie sind sehr gut für Anfänger geeignet, da man hier für wenig Geld alles erhält, um direkt loszugeigen.
Für erfahrenere Geiger ist es sinnvoll, die Geige (oft wird noch ein passender Kasten mitgeliefert) und den Bogen getrennt zu kaufen. Die Qualität der Bögen in Sets lässt nämlich besonders zu wünschen übrig. Wer also ambitionierter Geiger ist, sollte auf die Qualität des Bogens achten und lieber selbst wählen.
Bogen: Holz oder Carbon?
Wenn man ein erfahrener Geiger ist, wird man sich früher oder später die Frage nach einem besseren Bogen stellen. Dabei wird dir schnell auffallen, dass sowohl klassische Holzbögen als auch Bögen aus Kohlenstofffasern angeboten werden.
Beim Wunsch, einen preisgünstigen guten Bogen zu kaufen, sind die Carbonbögen oft die bessere Wahl. Sie sind im gleichen Preissegment besser verarbeitet und haben eine höhere Qualität als die Holzbögen. Außerdem sind sie robuster, da zum einen das Material stärker ist und zum anderen natürliche Makel wie Augen im Holz nicht vorkommen.
Im mittleren Segment (bis etwa 800 Euro) muss man selbst möglichst viele Bögen durchprobieren und entscheiden, ob einem ein Holz- oder Carbonbogen besser gefällt. Carbonbögen im Bereich von rund 900 Euro werden bereits von Berufsmusikern im Orchester eingesetzt.
Die sehr guten klassischen Bögen aus Fernambukholz in guter Qualität findet man oft erst ab 2000 Euro.
Laufende Kosten einer Geige
Nach dem Kauf einer Geige muss man leider immer wieder in den Geldbeutel greifen. Denn die Geige ist wie die meisten Instrumente auch mit laufenden Kosten verbunden. Ich zeige dir, worauf du dich einstellen solltest.
Zum einen muss man die Saiten ab und zu austauschen. Wie oft sie getauscht werden müssen, hängt natürlich davon ab, wie oft man spielt. Bei regelmäßigem und aktivem Spielen tauscht man die Saiten in der Regel mindestens ein Mal pro Jahr.
Saiten gibt es einmal aus Metall und Kunststoff zu kaufen. Die Saiten aus Metall sind dabei langlebiger, haben aber schlechtere Klangeigenschaften als Kunststoff. Innerhalb der Kunststoffsaiten, haben günstigere Saiten eine kürzere Lebensdauer. Wenn man also Geld sparen möchte und beabsichtigt, günstigere Saiten zu kaufen, dann sollte man lieber Metallsaiten wählen, um sie seltener wechseln zu müssen.
Man weiß nie rechtzeitig Bescheid, wenn eine Saite platzt. Und wenn sie platzt, dann plötzlich. Um spielbereit zu bleiben, sollte man stets ein neues Set parat haben.
Neben den Saiten müssen hin und wieder die Bogenhaare ausgetauscht werden. Das geschieht in etwa alle 1-2 Jahre. Der Bogenbezug wird dann in der Regel beim örtlichen Geigenbauer erneuert und die Preise starten in etwa bei 40 Euro (Arbeit und Haar).
Während die zuvor genannten Kosten kalkulierbar sind, kommen noch unvorhersehbare Kosten dazu. Das sind meist Kosten, die durch einen Schaden am Instrument entstehen. Diesen Kosten kann man in der Regel vorbeugen, indem man die Geige ordnungsgemäß transportiert und aufbewahrt.
Passende Schulterstütze und Kinnhalter wählen
Eine passende Schulterstütze und ein passender Kinnhalter sind zwei extrem wichtige Bestandteile für eine gute Haltung. Wir müssen sie an unseren Körper anpassen und nicht andersherum.
Da alle Schulterstützen, Geigen und vor allem die Schulter unterschiedlich gebaut sind, ist es nicht möglich, universelle Empfehlungen zu geben. Um dir die Suche zu erleichtern, nenne ich dir die wichtigsten Anforderungen, die eine gute Schulterstütze erfüllen sollte:
Ähnliche Anforderungen gibt es auch an den Kinnhalter:
Ob du eine passende Kombination an Kinnhalter und Schulterstütze gefunden hast, merkst du an folgenden Kriterien:
Falls die Oberfläche vom Kinnhalter oder Schulterstütze zu glatt ist, kann man ein Tuch zwischen den Körper und das jeweilige Teil legen. Ein Tuch ist grundsätzlich insbesondere beim Kinnhalter zu empfehlen, damit der Schweiß aufgefangen wird.
Wenn du eine passende Kombination an Kinnhalter und Schulterstütze hast, solltest du mit der richtigen Haltung in der Lage sein, die Geige ohne Anstrengung allein durch das Gewicht deines Kopfes und ohne die Unterstützung der linken Hand auf der Schulter halten können. Dabei brauchst du weder die Schulter hochzuziehen noch den Kopf zu neigen.
Kaufempfehlungen
Um dir den Kauf der Geige und des Zubehörs zu erleichtern, habe habe ich einen Ratgeber geschrieben. Dort findest Kaufempfehlungen für die Geige, Bögen, Saiten und sämtliches Zubehör. Hier gehts zum Ratgeber.
Geige lernen: Warum, wann und wie?
Geigenunterricht ist für dich noch Neuland? In diesem Kapitel habe ich alle Informationen zusammengefasst, um dir oder deinem Kind den Einstieg zu erleichtern. Du wirst hier Antworten finden, für wen die Geige das richtige Instrument ist und in welchem Alter man Geige lernen kann.
Ist Geige lernen schwer? Auch das möchte ich dir beantworten. Ich zeige dir zudem, welche Formen des Geigenunterrichts existieren. Und falls du zu denjenigen gehörst, die lieber selbstständig lernen, dann habe ich gute Nachrichten: auch hier bekommst du von mir aufgezeigt, wie du Geige komplett selbstständig lernen kannst.
Warum Geige lernen?
Gründe für ein klassisches Musikinstrument
In dem Kapitel „Geige kennenlernen“ findest du sehr viele Beispiele wunderschöner Musik für die Geige. Wenn dich die Möglichkeit, in Zukunft diese schönen Stücke genau so gut spielen zu können, noch nicht ausreichend motiviert, habe ich hier noch mehr Gründe, um Geige bzw. ein klassisches Musikinstrument zu lernen:
Gründe für die Geige als Musikinstrument
Warum ausgerechnet die Geige? Als ich in die Musikschule ging, wurden mir zunächst alle Instrumente vorgestellt, die die Musikschule auf Lager hatte. Zu jedem Instrument durfte ich auch Klangbeispiele hören. Da war ich übrigens gerade erst 5 Jahre alt. Die Geige faszinierte mich sofort: in meinen Augen (oder besser gesagt Ohren) ähnelt der Geigenklang einer sehr schönen menschlichen Stimme. Ich empfinde das Geigenspiel daher wie Gesang, nur ohne Worte. Seit ich mich an diesem Tag für die Geige entschieden habe, begleitet sie mich seit 22 Jahren und meine Meinung hat sich seitdem nicht geändert. Nach wie vor ist es für mich das am schönsten klingende Instrument.
Diese außergewöhnliche Ähnlichkeit zur menschlichen Stimme merke übrigens nicht nur ich, sondern sehr viele Menschen. Das mag auch der Grund sein, warum sie nach dem Klavier das zweitpopulärste Instrument weltweit ist.
Und mit dieser Beliebtheit der Geige geht auch ein außerordentlich großes Repertoire für das Instrument einher. So viele große Komponisten haben für uns schöne Stücke hinterlassen. Und ich garantiere dir, ein Menschenleben wird nicht reichen, um alle Stücke perfekt spielen zu können. Material hat man daher mehr als genug.
Noch ein praktischer Grund am Rande: Die Geige ist das kleinste Streichinstrument und daher sehr leicht und transportabel. Dennoch ist sie in beinahe alle Musikgenres vertreten. Dadurch entstehen so viele spannende Möglichkeiten!
Wer sollte Geige lernen?
Du bist dir nicht sicher, ob du oder dein Kind Geige spielen sollte? In diesem Kapitel möchte ich dich aufklären, wer Geige lernen kann und sollte.
Sollten Kinder Geige lernen?
Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man ein Instrument wie die Geige bereits als Kind lernen. Unser Gehirn hat im jungen Alter die Möglichkeiten, neue Verbindungen besonders schnell aufzubauen. Dadurch fällt es den Kindern leicht, schnell Neues zu lernen. Oft reicht es, einen Ablauf einmal zu zeigen und das Kind ahmt es direkt nach.
Kinder haben zudem Gelenke, die noch weich und flexibel sind. Dadurch können sie leichter Bewegungen ausführen, die sie vorher noch nie gemacht haben. Allerdings fällt es ihnen aber auch schwerer, die Gelenke und besonders die Finger in bestimmten Positionen zu halten.
Sobald ein Kind aber Spaß und Motivation an dem Instrument hat, ist der Erfolg beim Geigenunterricht in der Regel garantiert.
Erwachsene und Geige lernen?
Kann man Geige als Erwachsener lernen? Diese Frage liest man sehr oft in Internetforen. Aber auch viele meiner Zuhörer erwachsenen Alters kommen zu mir und sagen, wie fantastisch ich doch gespielt habe. Und dann kommt immer wieder dieses Bedauern, dass man seinerzeit nicht ebenfalls Geige gelernt hat und dass es nun zu spät sei.
Nein! Es ist nie zu spät, Geige zu lernen. Bei den meisten Erwachsenen hat sich die Meinung eingebrannt, dass nur Kinder etwas Neues lernen können. Und das stimmt so nicht. Natürlich ist das Gehirn der Kinder so gebaut, dass es schneller lernt. Aber die Erwachsenen haben bedeutende Vorteile, die alles wett machen.
Erwachsene haben nämlich Erfahrung und Ausdauer. Man hat inzwischen in der Schule, in der Ausbildung oder Studium bereits gelernt, wie man lernt. Man hat seine eigenen Systeme. Und das Wissen ist bereits strukturiert im Gehirn abgespeichert. Neues Wissen kann mit dem alten Wissen abgeglichen werden und eingeordnet werden. Dadurch verstehen Erwachsene sehr viel besser Zusammenhänge. Ein Kind kann zwar die Bewegungen nachmachen, aber es versteht nicht unbedingt, warum es das macht. Wenn man aber den Grund verstanden hat, dann weiß man oft auch, wie man dahin kommt oder zumindest, warum man da nicht hinkommt.
Ausdauer und Motivation. Wenn ein Erwachsener beschließt, die Geige zu lernen, dann hat diese Motivation einen enormen Vorteil. Man weiß ganz genau, warum man übt und was man erreichen möchte. Und die Ausdauer der Erwachsenen erlaubt, locker 45-60 Minuten zu üben, ohne zu ermüden. Damit kann man die "verlorene" Zeit schnell aufholen.
Mein klarer Ausruf an dich: Wenn du als Erwachsener Geige lernen möchtest, dann mach es! Du wirst es schaffen, genau so, wie es viele vor dir auch geschafft haben, und es wird dir Spaß machen. Vertrödel nicht noch mehr Zeit mit Bedauern, dass du nicht mit der Geige angefangen hast.
Melde dich in unserem kostenlosen Lernzentrum an und überzeuge dich selbst, dass die Grundtechniken relativ einfach zu erlernen sind.
Hilft es, wenn man schon ein Instrument spielt?
Wenn man schon ein Instrument spielt, hat man einen entscheidenden Vorteil. Dabei ist es unerheblich, um welches Instrument es sich handelt. Entscheidend ist, dass man die Noten und den Rhythmus bereits beherrscht und den Spaß an der Musik für sich entdeckt hat. Ebenso wird man bereits das musikalische Gehör trainiert haben. Das musikalische Gehör ist bei der Geige sehr von Vorteil, da man keine Bünde am Griffbrett hat. Um das Gehör zu trainieren, wären die mehrstimmigen Instrumente wie die Gitarre oder das Klavier vorteilhaft.
Sollte die Geige das erste Instrument sein, dann ist es natürlich auch kein Problem. Bei den meisten Schülern ist die Geige das erste Instrument. Auch ich habe direkt mit der Geige angefangen.
Geige lernen ohne Talent oder Begabung?
Wenn man Talent oder eine Begabung für die Geige hat, ist das natürlich ein schönes Extra. Aber es ist absolut kein Muss und man kann auch ohne bestens Geige lernen. Nach der Erfahrung vieler professioneller Musiker, macht das große oder das kleine Talent auf langer Sicht nur etwa 1% des Erfolges aus. Den Rest bilden Fleiß, die richtige Herangehensweise und jahrelanges Üben. Die Liebe zum Instrument übertrifft jedes Talent. Jeder ist daher in der Lage Geige zu lernen.
Du bist dir noch nicht sicher? Dann schau in unserem kostenlosen Lernzentrum vorbei und überzeuge dich selbst, dass wirklich jeder die Grundtechniken der Geige meistern kann. Geige lernen ist viel einfacher als viele glauben.
Wann sollte man Geige lernen?
Ab wann sollten Kinder Geige lernen?
Sobald man sieht, dass das Kind eigenes Interesse an dem Instrument zeigt und motiviert ist, dann sollte man sich so früh wie möglich um einen Geigenunterricht für das Kind bemühen. Dennoch sollte man die untere Grenze bei etwa 4 Jahren ansetzen. Sowohl für das Kind als auch den Lehrer ist es sehr hilfreich, wenn das Kind bereits schon etwas lesen kann. Da ich meinerseits mit 5 Jahren selbstständig die Geige für mich ausgewählt habe, haben mich meine Eltern noch im selben Alter zum Geigenunterricht angemeldet. Diese Entscheidung hat mein Leben verändert, da es zu meinem Beruf geworden ist.
Für sehr junge Kinder gibt es noch die Suzuki-Methode. Hierbei wird nach Gehör und noch ohne Noten gelernt. Diese Methode erfordert allerdings den aktiven Einsatz eines Elternteils beim täglichen Lernprozess. Falls du Interesse hast, kannst du bei Wikipedia über die Suzuki-Methode nachlesen.
Sollte das Kind allerdings noch kein eigenes Interesse an der Geige zeigen, dann sollte man warten, bis das Kind etwa 8-10 Jahre alt ist, bis es zum Geigenunterricht angemeldet wird. Anderenfalls könnte der Frust des Kindes das Interesse an der Geige für ein Leben lang nehmen und es will nie wieder Geige lernen.
Wann können Erwachsene noch Geige lernen?
Erwachsene sollten ohne groß nachzudenken, einfach loslegen, wenn sie die Lust verspüren, Geige zu lernen. Egal in welchem Alter.
Ich habe bereits weiter oben geschrieben, dass Erwachsene sogar Vorteile gegenüber Kindern haben. Du denkst, dass kann nicht sein? Alle berühmten Virtuosen haben doch bereits als Kind die Geige gelernt. Also können Erwachsene doch gar nicht mehr Geige lernen!
Berechtigter Einwand. Natürlich haben die richtigen Virtuosen die Geige noch als Kind gelernt. Aber die Schlussfolgerung, dass man als Erwachsener die Geige nicht mehr beherrschen kann, ist leider falsch. Weißt du, warum es keine Virtuosen gibt, die erst im späten Alter die Geige in die Hand genommen haben? Sie hätten einfach nicht mehr genug Lebenszeit, um das Instrument in vollem Maße zu beherrschen und Virtuose zu werden. Um die Geige wie ein Virtuose zu beherrschen, können schon Jahrzehnte vergehen. Das bedeutet aber nicht, dass man es nicht schafft, die Geige als Erwachsener trotzdem auf einem überaus ordentlichen Niveau zu spielen. Viele, die im späten Alter mit der Geige beginnen, schaffen es trotzdem noch in eine Band oder ein Hobbyorchester. Aber auch ohne Band oder Orchester hat man ja immer seinen Spaß mit dem Instrument.
Wenn du also nicht planst, im späten Alter noch Berufsmusiker zu werden und deinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten, gibt es "kein zu spät" für die Geige. Mit unserem kostenlosen Lernzentrum kannst du sogar noch heute loslegen und Geige lernen, ohne dir vorher einen Lehrer suchen zu müssen.
Wie schwer ist es, Geige zu lernen?
Viele Anfänger fragen sich, warum es so schwer ist, Geige zu lernen. Nun, am Instrument selbst liegt es nur teilweise. Es fällt uns grundsätzlich schwer, etwas Neues und zudem so Komplexes zu lernen, vor allem, wenn wir keine Kinder mehr sind. Und Erwachsene sind wirklich gut darin, sich mit Selbstzweifeln zu sabotieren. Die Selbstzweifel wirken oft wie eine angezogene Handbremse beim Losfahren. Man kommt einfach nicht von der Stelle und gibt manchmal sogar auf, obwohl man es problemlos schaffen könnte. Doch wie ich schon mehrmals sagte, auch Jugendliche und sogar Erwachsene können sehr wohl erfolgreich Geige lernen.
Das Geigenspiel setzt sich aus mehreren unterschiedlichen Bestandteilen zusammen und das macht letztendlich die subjektive Komplexität des Instrumentes aus.
Die Bestandteile des Geigenspiels
Die Geige zählt definitiv zu den schwierigeren Instrumenten, aber sie ist dennoch nicht so schwer zu erlernen, wie die meisten glauben. Sehr oft wundern sich Spätanfänger, wie schnell sie doch die ersten leichten Lieder hinbekommen.
Das eigene Maß der Perfektion bestimmt den persönlichen Schwierigkeitsgrad, das angestrebte Niveau ist dabei maßgebend.
Schauen wir uns mal die Bestandteile des Geigenspiels an:
Die Notation ist eine neue Sprache. Auch wenn du bereits in der Schule Noten gelernt hast, heißt es noch nicht, dass du die Notation in vollem Umfang beherrschst. In der Schule lernt man leider nur einen Bruchteil. Das System der graphischen Darstellung der Noten ist eine Voraussetzung für das Spielen vom Blatt. Ich empfehle daher immer, genug Zeit in das Erlernen der Notation zu investieren. Dazu gehört in meinen Augen, wie bei einer Fremdsprache, auch das Schreiben dazu. Erst dann hat man eine Sprache komplett verstanden. Die Notation lässt sich sehr gut in allen Situationen und ohne Instrument lernen. Abends im Bett, im Park oder auf dem Weg zur Arbeit.
Das Spielen vom Blatt erfordert eine besondere Art der Konzentration, die wir im Alltag nicht allzu oft einsetzen. Während man den Text liest, geschehen folgende Aktionen: Man liest selbstverständlich den Text, stellt sich gleichzeitig vor, wie es ungefähr klingt, wandelt anschließend den Text und die Vorstellung in die richtige Bewegung um und achtet auch noch auf das Ergebnis. Und zusätzlich wird einem abverlangt, dass man vorausschauend spielt, um z.B. genug Bogen zu haben und einen passenden Fingersatz zu wählen. Mit der Zeit wächst die Vorstellungskraft immer mehr und man lernt direkt beim Lesen schon den Text zu hören.
Nicht nur das Notenlesen sondern auch das Geigenspiel an sich erfordert sehr viel Konzentration, Geschicklichkeit und eine sehr gute Reaktion. Beim Spielen koordiniert man gleichzeitig eine Menge Muskelgruppen auf eine Weise, so dass die Muskeln aufeinander abgestimmt sind und sich rechtzeitig bewegen. Auf diese Weise kommt man zum gewünschten Ergebnis. Und um immer bessere Ergebnisse zu erzielen, müssen diese ständig reflektiert werden. Nur so kann man feststellen, wie man gespielt hat. Gut oder geht so. Und mit dieser Information passt man seine Aktionen an und vergleicht. Um die persönliche Bestleistung zu erzielen, müssen einige Iterationen durchlaufen werden.
Natürlich gehört auch das Auswendiglernen zum Geigen dazu. Es werden zum einen die komplexen Abläufe und anschließend auch der Notentext auswendig gelernt. Das Auswendigspielen und die Befreiung vom Mitlesen eröffnet dem Geiger eine neue Dimension. Man kann nun die Aufmerksamkeit komplett auf die Musik und das Spiel lenken. Dadurch können wir die Musik nicht nur genießen, sondern auch verstehen und unseren individuellen Ausdruck verleihen. Das Auswendiglernen ist aus diesem Grund dringend empfohlen.
Emotionen. Sie sind fester Bestandteil des Geigenspiels. Aus meiner eigenen Bühnenerfahrung kann ich berichten, dass sowohl die Zuhörer als auch die Musiker die komplette Spannbreite an Emotionen im höchsten Ausmaß erleben. Von der puren Freude nach dem ersten erfolgreich gespielten Stück geht man auf eine unendliche Reise durch die wunderbare und vielfältige Welt der Musik. Auf dieser Reise wird man viele neue Entdeckungen machen und vielleicht sogar ein neues Ich finden. Zum anderen öffnet die Geige immer weiter die Tür in die klassische Musik und man lernt sie immer besser zu verstehen.
Wie lange muss man Geige lernen?
Diese Frage wird oft gestellt und man kann sie einfach nicht pauschal beantworten. Es ist sehr individuell. Zum einen spielt die verfügbare Zeit zum Lernen und zum anderen das angestrebte Niveau eine große Rolle.
Die ganz leichten Anfänger-Stücke, die trotz ihrer scheinbaren Leichtigkeit mit vielen wichtigen Grundtechniken versehen sind, lassen sich oft bereits nach 2-3 Wochen des Übens gut spielen. Die Anfängerstücke in unserem kostenlosen Lernzentrum sind ebenso nach 2-3 Wochen absolut spielbar. Für noch mehr Spaß, haben wir dort eine Klavierbegleitung für diese Stück bereitgestellt. Nach ein paar Monaten schafft man sicherlich auch schon „Stille Nacht, heilige Nacht“ und andere Weihnachtsschlager.
Die meisten Schüler sind in der Regel nach drei Jahren in der Lage, auch anspruchsvollere Stücke zu spielen. Je nach Erfahrung und Motivation schaffen es einige auch schon in einem Jahr auf das gleiche Niveau. Vor allem Erwachsene sind hier mit der richtigen Einstellung richtig fix. Vielen reicht dieses Niveau meist auch schon, weil sie damit bereits sehr viele Stücke spielen können.
Wer richtig gut werden will, muss noch ein paar Jahre drauflegen und wer sogar Berufsmusiker werden möchte, kann sich darauf einstellen, das Lernen der Geige zu seiner Lebensaufgabe zu machen.
Auch wenn man bei seinem angestrebten Niveau angekommen ist, darf man nicht vergessen, dass man trotzdem permanent üben oder wenigstens seine Lieblingsstücke spielen sollte, um auf dem Niveau zu bleiben. Wie beim Sport muss man etwas dazu beitragen, um seine Form beizubehalten. Das Gute an der Geschichte ist aber, dass die Geige sehr schnell zum eigenen Lifestyle wird. Du wirst nach dem Spielen dursten, weil es einfach zu deinem neuen Leben dazu gehören wird.
Wie oft muss man üben?
Genau wie mit der Frage - "wie lange man Geige lernen muss?" - hängt das stark von den Zielen ab, die man sich gesetzt hat.
Um gute Fortschritte zu erzielen, muss man jeden Tag üben, auch wenn man jeden Tag nur relativ wenig Zeit dafür erübrigen kann. Alternativ kann man auch jeden zweiten Tag üben, dann aber etwas länger. Man sollte dringlichst vermeiden, nur einmal pro Woche, z.B. am Sonntag 2 Stunden zu üben. Für einen garantierten Erfolg ist nämlich nicht nur eine richtige Zielsetzung und Planung wichtig, sondern auch die Regelmäßigkeit der Übungen. Geige lernen erfordert daher Disziplin.
Es ist nicht nur die reine Summe der Übungszeit wichtig, sondern die regelmäßige Verteilung über die Woche. Lieber regelmäßig und weniger üben, als an einem Tag eine Power-Übung durchzuziehen.
Erfahrenen Musikern tun auch hin und wieder Pausen und Entzug von der Geige gut. So sind zwar nach einem Urlaub die Finger etwas weniger beweglich, dafür haben sich aber viele eingeübte Sachen im Kopf sortiert und die Gedanken sind klarer. Die Finger sind nach so einer Pause schnell wieder in Form und das Spiel hat insgesamt an Qualität gewonnen.
Unterrichtsformen für die Geige
Wo kann man eigentlich Geige lernen? Geigenunterricht kann ganz unterschiedlich aussehen. Schauen wir uns doch mal die einzelnen Unterrichtsformen im Einzelnen an.
Musikschule (Einzel- oder Gruppenunterricht)
Geige lernen geht zum Beispiel in einer Musikschule. Wenn man sich in einer Musikschule anmeldet, kommt man regelmäßig zu festen Terminen zur Musikschule, um am Geigenunterricht teilzunehmen. Meist ein Mal pro Woche. Man bekommt einen festen Lehrer zugeteilt und behält ihn oft über mehrere Jahre.
Es gibt dabei zwei Typen von Geigenunterricht. Einmal den Einzelunterricht und ein einmal den Gruppenunterricht. Beim Gruppenunterricht werden gleichzeitig mehrere Schüler unterrichtet. Dieser Unterrichtsart kostet entsprechend weniger als Einzelunterricht.
Entweder man hat Glück und bekommt einen tollen Lehrer oder leider Pech und bekommt einen nicht so tollen und nicht wirklich motivierten Lehrer. Bei einem Gruppenunterricht wird die Qualität des Lehrers schnell von dem fließbandähnlichen Betrieb überschattet. Bei mehreren Schülern ist es einfach kaum möglich, individuell auf die Schüler einzugehen. Egal wie gut der Lehrer ist. Viele verlieren dadurch den Spaß und hören auf. Aber oft gibt es nur feste Abmeldefristen und das nur 2 Mal pro Schuljahr. Abgesehen davon, werden oft die Fehlstunden bei einer Krankheit der Schüler nicht nachgeholt.
Nur wenige Musikschulen können eine ordentliche Ausbildung bieten. Sehr viele Schulen haben nicht einmal zusätzliche Gehörbildungskurse, die bei der Geige das A und O sind. Ich habe sogar persönlich schon Fälle erlebt, wo die Lehrer jahrelang dem Schüler nicht einmal selbst etwas vorgespielt hatten, um ein Beispiel zu geben. Die Schüler spielen also ohne wirklich zu wissen, wie sich ein schöner Geigenton anhört.
Die Qualität der Lehre leidet auch darunter, dass oft kein Hochschulabschluss vom Lehrer erwartet wird. Ein Hochschulabschluss ist zwar kein Garant für die Qualität, aber zeugt davon, dass der Lehrer ein tiefgreifendes Verständnis für das Instrument hat.
Beim Hochschulabschluss des Lehrers muss man auf jeden Fall unterscheiden, ob es sich um ein Lehramt handelt oder um eine klassische Instrumentalausbildung. Absolventen eines Lehramtes haben leider den Nachteil, dass sie viel weniger Erfahrung mit dem Instrument haben, da der Anspruch im Studium einfach geringer ist, und selten als Berufsmusiker gearbeitet haben. Ich rate persönlich, sich einen Lehrer mit einer Instrumentalausbildung auszusuchen, wenn man sich an eine Musikschule vertraglich binden möchte.
Durchschnittliche Kosten: Eine halbe Stunde Geige lernen im Einzelunterricht geht bei etwa 55 Euro los. Anfahrtskosten müssen zusätzlich kalkuliert werden.
Flexibilität: Die An- und Abmeldung erfolgt nur zu festen Terminen, meist 2 Mal pro Schuljahr. Kein Unterricht in den Schulferien, die man jedoch durchbezahlt.
Geige lernen mit Privatlehrer
Privatlehrer sind eine bessere Alternative zum Geigenunterricht in der Musikschule. Sie stellen aber auch eine Art Lotterie dar. Warum?
Auch hier kann man entweder einen genialen Lehrer erwischen, welcher den Schüler professionell und gar freundschaftlich durch das Geigenspiel führt. Oder aber man hat Pech und erwischt einen nur auf das Geld fixierten Lehrer. Diese Lehrer gehen so weit, dass sie die Schüler monate- oder gar jahrelang mit gelogenem Lob motivieren, ohne dass die Schüler tatsächlich Fortschritte machen. Ebenso können sie erkennen, dass die Geige einfach das falsche Instrument für den Schüler ist, ohne es ihm offen zu sagen. Stattdessen geben sie weiterhin Unterricht und kassieren jahrelang das Geld.
Oft werden solche Manipulationen erst nach Jahren vom Schüler erkannt. Natürlich fällt es insbesondere den kleinen Schülern schwer, solche Heuchler zu erkennen. Die Folge ist, dass der Schüler sehr frustriert ist und die Geige gar komplett aufgibt. Und das ist richtig traurig. Die Musik ist dafür da, um das Leben zu bereichern und nicht, um sie zu enttäuschen.
Wenn du deinen Fortschritt realistisch und objektiv einschätzen lassen möchtest, kannst du bei uns komplett kostenlos deine persönliche Spielanalyse anfordern. Hierzu musst du dich einfach beim Spielen filmen und uns das Video schicken. Da wir kein Interesse haben, dir deinen Fortschritt lediglich vorzugaukeln, bekommst du eine sehr objektive Einschätzung. Eine solche Analyse kannst du sogar jeden Monat erhalten. Jedes Mal kostenlos.
Ein guter Privatlehrer sorgt für Spaß, Inspiration, Fortschritte und gute Laune im Unterricht. Und selbst wenn ein guter Lehrer nie das Geld in den Vordergrund stellen sollte, darf ein ordentlicher Privatlehrer auch schon gut bezahlt sein.
Beim Privatlehrer hat man leider nie die Garantie, dass der Unterricht in einem Monat weitergeht. Privatlehrer unterrichten meist nicht in Vollzeit und spielen oft noch als Berufsmusiker. So können sie auch mal eine Traumstelle in einer anderen Stadt finden und müssen deswegen umziehen. Oder sie hören gänzlich mit dem Unterricht auf. Ein ordentlicher Lehrer wird aber nie einen Schüler aufnehmen, wenn er immer weniger Lust verspürt und bald aufhört oder weiß, dass er demnächst umziehen muss.
Durchschnittliche Kosten: Geige lernen mit Studenten geht oft schon ab 10 Euro pro Stunde. Das ist aber stark unter Wert und die Qualität liegt meist im unteren Niveau, da Studenten kaum Erfahrung haben. 40 Euro pro Stunde sollte man mindestens für einen erfahrenen Lehrer erübrigen, wenn man erfolgreich Geige lernen möchte.
Flexibilität: Die An- und Abmeldung ist flexibel und inviduell. Manche Lehrer nehmen sich die Schulferien frei, manchmal aber auch nicht. Mindestens einmal im Jahr ist jedoch mit einem Urlaub des Lehrers zu rechnen. Der Unterricht kann oft beim Schüler zuhause erfolgen (geht aber mit höheren Kosten einher).
Geige lernen mit Privatlehrer (per Video)
Geige lernen geht auch mit einem Privatlehrer per Video, z.B. über Skype. Diese Methode ist ähnlich zu der vorherigen Methode und bietet zusätzliche Vorteile:
Der einzige Nachteil, der in meinen Augen durch die Distanz entsteht, ist, dass der Lehrer nicht in der Lage ist, eine falsche Haltung taktil zu korrigieren. Nach meiner Erfahrung ist das allerdings meist nur bei Kindern notwendig, die ihr erstes Instrument spielen. Die meisten Menschen haben eine ausreichende Vorstellungskraft und verstehen entsprechend schnell, was man ihnen vorzeigt und vorspielt.
Durchschnittliche Kosten: Geige lernen mit einem Privatlehrer per Video kostet zwischen 15 und 30 Euro pro halbe Stunde für einen Einzelunterricht. Oft kann man mehrere Unterrichtseinheiten mit Vergünstigungen buchen.
Flexibilität: Sehr flexibel. Individuelle Termine und Unterricht von zuhause. Die erste Probestunde wird oft kostenlos durchgeführt.
Falls du Interesse an einem Unterricht per Video hast, kannst du dich gerne bei mir melden. Die aktuelle Preisliste für den Online Unterrricht für du hier.
Geige lernen privat von einem Amateur
Zuvor hatten wir den Fall, dass der Privatlehrer ein Profi ist. Ich hatte in meiner Praxis aber einen kuriosen Fall: Zu mir kam ein Mädchen (etwa 9 Jahre alt) in den Unterricht. Sie hatte zuvor bereits Geige gelernt. Aber von einem anderen Mädchen, das selbst erst 15 Jahre alt war.
Das Mädchen, das zu mir kam, hat manchmal richtig gut gespielt, weil sie ein angeborenes Talent und die notwendige Flexibilität hat. Doch leider hatte sie durch den unqualifizierten Unterricht sehr viele Techniken komplett falsch eingeübt.
Zum Glück merkte sie selbst, dass einige ihrer Abläufe scheitern, weil sie einfach nicht korrekt sind. Wir mussten also alle Techniken wieder "umlernen". Und das dauert richtig lange. Es ist nämlich sehr schwer, eingeübte Abläufe, die bereits in das Muskelgedächtnis übergegangen sind, komplett umzudenken.
Aus diesem Grund ist diese Unterrichtsart unbedingt zu meiden. Man würde sich ja auch keine Fremdsprache oder das Autofahren von jemandem beibringen lassen, der es selbst nicht beherrscht. Das Umlernen kostet am Ende mehr Zeit und Geld, als man es auf diese Weise sparen könnte.
Geige lernen mit Youtube Videos
Wer kennt heutzutage diese Videoplattform eigentlich nicht? Und viele werden auch wissen, dass man auf Youtube alle möglichen Anleitungen findet: DIY Möbel, vegane Kekse backen, Schuhe in 120 Varianten schnüren, Einblatt zum Blühen bringen (jap, ich hab's mir angesehen).
Allerdings bietet die Videoplattform eins nicht: Geige lernen mit klar strukturierten und durchdachten Übungseinheiten und einem Übungsplan. Die Splitter an Grundkenntnissen über das Geigenspiel, die man dort findet, können dir zwar wochenlang einen Fortschritt bringen, doch wirst du früher oder später in einer Sackgasse landen.
Dass du auf Youtube keine vollständige Anleitung erwarten darfst, hat einen einfachen Grund. Zum einen sind dort sehr viele Hobbymusiker unterwegs, die einfach Spaß haben ein Video aufzunehmen. Es werden einige Techniken gezeigt und vielleicht sogar erklärt und dann ist der Spaß vorbei und sie laden nichts mehr hoch. Es ist kein durchgehendes Programm. Wenn du auf hochwertige Videos stößt, dann sind es meistens Musikschulen, die dich mit diesen kurzen Videos anlocken wollen. Du wirst bei Ihnen aber nie das volle Programm auf Youtube finden.
Bei Hobbymusikern kann man sich zudem eine falsche Haltung einprägen, wenn man sie nachahmt. Sie sind selbst nämlich weder Profis noch qualifizierte Lehrer. Ehrlich gesagt, sehe ich nur sehr selten eine richtige Haltung auf Youtube.
Dennoch muss ich sagen, dass Youtube durchaus als Informationsquelle dienen kann. Und zwar, wenn man Aufnahmen von Konzerten sehen möchte. Oft hat man hier das Glück, nicht nur das richtige Stück zu finden, sondern sogar das gesuchte Orchester oder Solisten.
Wie man Geige selbstständig lernen kann
Manche Menschen wollen nicht oder haben einfach keine Zeit, um sich Geigenunterricht geben zu lassen. Andere können einfach besser lernen, wenn sie es sich selbst beibringen. Und das ist auch in Ordnung. Geige lernen geht auch selbstständig.
Bei Musikinstrumenten ist es zwar wichtig, dass man einen Lehrer hat, der einem die richtigen Handgriffe zeigt. Zwingend notwendig ist es allerdings nicht. Viele Hobbymusiker, Volksmusiker und Fiedler haben sich die Geige selbst beigebracht. Und sie spielen teilweise auf einem sehr guten Niveau.
Um die Geige selbstständig zu lernen benötigt man zwei Komponenten. Zum einen benötigt man eine Informationsquelle, um die notwendigen Spieltechniken zu lernen. Und zum anderen benötigt man eine Kontrolle der eigenen Spielentwicklung, um den Fortschritt zu sehen und vor allem Fehlgriffe zu erkennen.
In den nachfolgenden Kapiteln stelle ich dir für beide Komponenten eine Lösung da. Kostenlose Lösungen, die dir das selbstständige Lernen von zuhause aus ermöglichen.
Kostenloses Lernzentrum
In unserem kostenlosen Lernzentrum habe ich sehr viele Grundtechniken mit Erklärungen und Animationen in einem Online Kurs zusammengestellt. Mit diesem Kurs kannst du in Eigenregie die Geige lernen. Beispielaufnahmen, die ich mit meiner Geige aufgenommen habe, verdeutlichen dir dabei das gewünschte Ergebnis und geben dir eine Referenz.
Um dir das Lernen noch spaßiger zu machen, habe ich für die meisten Übungen und Stücke eine Klavierbegleitung erstellt. Sie macht Spaß und lehrt dich, auf den Rhythmus und das Tempo zu achten.
Zahlreiche Erklärungen helfen dir zudem, deine Geige zu pflegen und kleinere technische Pannen am Instrument zu beheben.
Nach einigen Wochen solltest du in der Lage sein, erste kleine Stücke problemlos zu spielen.
Melde dich einfach kostenlos zum Lernzentrum an und du erhältst direkt Zugang zu allen Übungen.
Eigene Entwicklung kontrollieren
Wie ich bereits geschrieben habe, hat man beim selbstständigen Lernen den Nachteil, dass dir niemand über die Schulter schaut und dich warnt, wenn du etwas falsch machst.
Natürlich möchte ich dir auch hier eine Hilfestellung geben, damit du die Geige richtig lernen kannst. Hierfür gebe ich dir die Möglichkeit, eine Spielanalyse anzufordern.
Jeden Monat kannst du dich beim Spielen filmen und das Video bei uns hochladen. Anhand des Videos werde ich für dich eine persönliche Spielanalyse erstellen und dir darin mitteilen, worauf du bei deinem Spiel achten solltest. Die Spielanalyse ist dabei für dich komplett kostenlos.
Geige lernen: Anleitungen, Tipps und Tricks
Du lernst bereits Geige und suchst nach Hilfestellungen, um dein Geigenspiel zu verbessern? In diesem Kapitel findest du zahlreiche bebilderte Anleitungen, um dein Spiel zu verbessern und die Grundtechniken zu erlernen.
Am besten speicherst du dir den Artikel in den Lesezeichen und benutzt ihn immer wieder als Nachschlagewerk, falls du nicht weiterkommst. Geige lernen ist nämlich gar nicht so schwer, wenn man das notwendige Material hat.
Die vier Grundbausteine des Geigenspiels
Zu einem erfolgreichen Spiel gehören die vier Grundbausteine, die ich dir vorstellen möchte. Wenn du neu in der Welt der Geige bist, kannst du deinen Fokus von Anfang an auf das Wesentliche legen. Solltest du schon fortgeschritten sein, so kannst du überprüfen, ob du allen Grundbausteinen genügend Aufmerksamkeit schenkst.
Grundbaustein: Der Umgang mit dem Text
Da wir meistens einen Notentext als Grundlage haben und nicht improvisieren, ist es grundlegend, dass wir mit dem Text umgehen können. Aus diesem Grund ist es auch der erste Grundbaustein. Ich habe für dich eine Checkliste vorbereitet, mit der du deinen Umgang mit dem Text überprüfen kannst:
Wenn dir im Notentext etwas unbekannt ist, dann kläre es noch vor dem Spiel.
Grundbaustein: Der Rhythmus
Das ist der zweitwichtigste Grundbaustein. Was versteht man unter einem guten Rhythmus?
Als erstes muss sichergestellt werden, dass das Grundtempo des Stückes, also der Abstand zwischen den Taktschlägen, nicht willkürlich geändert wird. Komplizierte Stellen werden leider gerne etwas langsamer gespielt und einfache Melodien hingegen einfach im Galopp durchgerattert. Wenn man sich das angewöhnt hat, ist es sehr schwer sich davon zu befreien. Man muss lernen, das ganze Stück konsequent mit dem gleichen Tempo zu spielen (es sei denn, es wird im Text eine Tempoänderungen angegeben).
Als zweites haben wir das Verhältnis zwischen den unterschiedlichen Notenlängen. In der Theorie ist allen klar, dass zwei Viertel einer Halben gleichen und vier Sechszehntel einer Viertel. Aber was passiert in der Praxis? Die Verhältnisse werden stellenweise einfach nicht eingehalten. Wenn du Probleme damit hast oder dich kontrollieren möchtest, gibt es ein dafür ein Wundermittel. Es heißt Metronom. Besorge dir eins, wenn du noch keins hast, und spiele damit. Du kannst es übrigens inzwischen auch als App auf dein Smartphone laden. Mit einem Metronom stellst du ganz schnell sicher, dass du sowohl das Tempo beibehältst als auch die Verhältnisse zwischen den Notenlängen wahrst.
Grundbaustein: Die Intonation
Kommen wir zum dritten Grundbaustein. Du musst immer darauf achten, dass du so sauber wie möglich spielst. Solltest du einige Stellen doch etwas unsauber spielen, sollte dir das dennoch nicht die Laune verderben. Selbst die Profis machen hin und wieder Fehler. Das ist vollkommen normal. Wenn du konsequent auf deine Fehler achtest und an ihnen arbeitest, wirst du schnell dafür belohnt. Das Gehirn und die Muskeln werden sich schließlich einprägen, wo die sauberen Töne liegen und diese immer wieder treffen. Als beste und unerlässliche Übung für eine gute Intonation hat sich über die Jahrhunderte das Spielen von verschiedenen Tonleitern bewährt.
Grundbaustein: Der Klang
Wir sind beim letzen Grundbaustein angelangt. Und er ist wirklich wichtig. Die Geige ist nämlich sehr für ihren Klang bekannt und wird deswegen so geliebt. Warum ist der Klang wichtig? Weil sogar Personen, die kein musikalisches Gehör haben und die fehlende Intonation nicht mitbekommen und auch vom falschen Rhythmus nicht gestört werden, werden einen falschen Klang als unangenehmen empfinden.
Aber jeder fängt mit einem erst einmal nicht so schönen Klang an, auch die zukünftigen Profis. Das muss man erst einmal lernen. Aber der Wille und der Wunsch, einen wunderschönen Klang zu erzeugen, wird dich zum richtigen Ziel führen.
Damit du die Vier Grundbausteine gut einprägst, habe ich sie dir in einer Grafik zusammengefasst.
Fingersätze für die Geige
Das Griffbrett der Geige besitzt keine Bünde, wie man sie z.B. von der Gitarre kennt. Daher muss der Spieler ganz genau wissen, an welcher Stelle eine Saite gegriffen werden muss, um einen bestimmten Ton zu erzeugen. Da es besonders Anfängern, die erst anfangen Geige zu lernen, schwer fällt, die richtigen Töne zu treffen, habe ich eine Übersicht mit den Fingersätzen für die Geige erstellt.
Du findest in der Übersicht einmal den chromatischen Fingersatz mit allen Noten und anschließend die Fingersätze für die häufigsten Tonarten. Mit dieser Übersicht solltest du in der Lage sein, alle Noten richtig zu greifen.
Typische Anfängerfehler
Die meisten Anfänger kämpfen oft mit den gleichen Problemen. Keine Sorge, du bist also nicht allein. Wenn du die Anleitungen befolgst, dann gehören diese Fehler schon bald der Vergangenheit an.
Wenn du dir nicht sicher bist, welchen Fehler du machst, dann habe ich folgenden Tipp für dich: Du kannst einmal auf Video aufzeichnen, wie du spielst, und mir das Video zukommen lassen. Ich erstelle dir dann kostenlos deine persönliche Spielanalyse und zeige dir, worauf du achten musst.
Wenn es kratzt...
Das Kratzen entsteht bei so gut wie allen Anfängern. Der Grund ist einfach, dass man noch nicht weiß, wie stark der Bogen auf die Saite gedrückt werden muss. Wenn man einen zu hohen Druck auf die Saiten mit dem Bogen ausübt, kann dieses Kratzen entstehen. Um dem entgegenzuwirken musst du weniger Druck ausüben. Je nach Geschwindigkeit musst du den Druck anpassen. Je langsamer du den Bogen ziehst, desto weniger Druck benötigst du. Du musst hier also etwas experimentieren und ein Gefühl für den Druck entwickeln.
Aber jetzt weißt du: Wenn es kratzt, dann drückst du höchstwahrscheinlich zu stark.
Wenn es pfeift und quietscht...
Das Pfeifen und Quietschen entsteht im Gegensatz zu Kratzen meist wegen unzureichendem Kontakt zwischen Bogenhaar und der Saite. Durch den unzureichenden Kontakt gerät die Saite in eine „falsche“ Schwingung, was zu einem flaggeolettartigen Ton führt. Die Ursachen können dafür sein, dass du zu wenig Druck auf die Saite ausgeübt oder den Bogen zu schnell gezogen hast. Es kann aber auch sein, dass du die gespielte Saite mit dem Finger berührst oder mit dem Bogen eine der Nachbarsaiten erwischst.
Oft entsteht das Pfeifen auch direkt nach einem Saitenwechsel auf die offene E-Saite. Mit ausreichend Übung kann man das vermeiden. Kann aber unter Umständen auch schon mal den Profis passieren.
Neben der Technik kann aber auch das Equipment eine Rolle spielen. Abgespieltes Bogenhaar und Saiten können Pfeifen erzeugen. Hier heißt es: austauschen! Auch verschmutzte Saiten können der Auslöser sein. Einfach die Saiten mit einem speziellen Reiniger oder Alkohol reinigen und testen.
Wenn der Bogen hüpft..
Vielleicht ist es dir auch schon einmal passiert. Plötzlich fängt der Bogen an zu hüpfen und hört gar nicht mehr auf. Die Ursache hierfür ist, dass du ihn auf die eine oder andere Weise zum Schwingen angeregt hast. Das kann passieren, wenn du den Bogen z.B. zu schnell und unsanft auf die Saite setzt. Aber auch eine plötzliche Druckänderung kann den Bogen zum Hüpfen bringen.
Um dem Hüpfen vorzubeugen, versuche den Bogen konstant zu ziehen und achte darauf, dass du ihn sanfter auf die Saite aufsetzt. Wenn du deine Bogenhand locker lässt und die Finger schön rund lässt, dann sorgst du für einen Puffer. Dadurch wird das Hüpfen ebenfalls unterbunden.
Häufigste Übungsfehler
Nachfolgend habe ich für dich die häufigsten Übungsfehler aufgezählt. Sie sind der ausschlaggebende Grund, warum die meisten Schüler nur einen Bruchteil des Erfolges erzielen, den sie mit der investierten Zeit eigentlich erzielen könnten.
In dem Artikel über die 10 häufigsten Übungsfehler auf der Geige habe ich die Fehler jeweils näher erklärt und zu jedem Fehler Lösungen dargestellt, um diese Fehler zu vermeiden und den Lernerfolg zu maximieren.
Die Grundtechniken
Die Grundtechniken sollte jeder unabhängig vom angestrebten Niveau beherrschen. Lies sie dir daher sorgfältig durch und achte darauf, ob du sie bereits ausreichend beherrschst. Ansonsten kannst du sie mit den Anleitungen erlernen.
Wichtigste Grundtechniken für Anfänger
Auf jeden Fall steht die richtige Haltung des Bogens, der Geige und des Körpers (!) beim Spielen an oberster Stelle. Ohne diese drei Grundlagen wir der Fortschritt stark eingeschränkt. Wenn man den richtigen Haltungen aber genügend Zeit widmet, erleichtert man sich das Leben als Geiger ungemein.
Als nächsten sind die Techniken der linken und der rechten Hand sehr sehr wichtig. Auf die folgenden Punkte sollte man Acht geben:
Für die rechte Hand:
Für die linke Hand:
Und für beide Hände gilt: sie müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein und synchron arbeiten. Beispiel: Wenn der Saitenwechsel mit der rechten Hand noch so gut ist, nützt es nichts, wenn die linke Hand noch nicht auf den nächsten Ton vorbereitet ist.
Du möchtest wissen, ob du alles richtig machst? Dann filme dich kurz beim Spielen und schicke mir das Video. Ich erstelle dir dann kostenlos deine persönliche Spielanalyse und zeige dir, worauf du achten musst.
Wie halte ich den Bogen und wie streiche ich?
Beim Spielen streben wir einen 90-Grad-Winkel zwischen dem Bogen und der Saite an. Dabei müssen wir darauf achten, dass die Gelenke nicht unnötig belastet werden. Solche unnötigen und teilweise gefährlichen Belastungen entstehen dann, wenn man die Geige eher auf der Brust und nicht auf der Schulter hält: dabei hat man einen zu weit nach vorne ausgestreckten linken Arm, einen krummen Nacken und aus dem Nackenbereich folgend eine Fehlhaltung im Becken. Da eine falsche Haltung leider sehr schnell zu einer Gewohnheit wird, muss man von Anfang an auf die richtige Haltung achten und sich immer Mühe geben sie zu korrigieren.
Die Finger der Bogenhand behalten beim Spielen die natürliche Stellung, als würden sie keinen Bogen halten. Das dient der geringsten Belastung der Gelenke und der Muskeln.
Der Aufbau beginnt mit dem Daumen: er wird auf einer bestimmten Stelle auf der Bogenstange positioniert, und zwar zwischen dem Leder und dem Frosch.
Direkt gegenüber dem Daumen ruht der Mittelfinger, daneben entsprechend der Zeige- und der Ringfinger.
Die Fingerspitze des kleinen Fingers stützt sich auf der Bogenstange ab.
Die Position des kleinen Fingers ist sehr wichtig für die Stabilität und die Flexibilität der Haltung. Alle Finger müssen rund sein und die Haltekraft verteilt sich gleichmäßig auf alle Finger. Der Daumen ist leicht nach innen zur Handinnenfläche abgerundet.
Eine Anleitung mit Animationen zur richtigen Strichbewegung findest du in unserem kostenlosen Lernzentrum und hier hast du eine Checkliste, um zu überprüfen, ob du an deiner Bogenführung noch arbeiten solltest:
Effektive Bogenübungen
Achte immer drauf, dass der Bogen auf der Saite nicht verrutscht und du ihn gerade ziehst. Schau dir hier an, wie es aussieht, wenn der Bogen gerade ist und wenn er schief ist, was man unbedingt vermeiden sollte:
Lass deine rechte Schulter und den Ellenbogen stets locker und versuche keine unnötige Spannung aufzubauen! Vielleicht hilft dir folgende Vorstellung: Stell dir vor, dass du wie eine Marionette hängst. Dein Kopf, dein Rücken und deine Armen werden von Fäden gehalten. Du kannst die Muskeln also komplett entspannen und den rechten Arm lockerlassen. Der rechte Arm interessiert dich erst unterhalb der Schulter. Viele neigen leider dazu, die Höhe des Bogens mit der Schulter anzupassen, als würde man den Kopf zwischen den Schultern verstecken wollen. Das sieht nicht nur komisch aus, sondern ermüdet auch und bringt dich um die Kontrolle. Verstelle lieber die Höhe deines Ellenbogens (und damit die des Bogens) mit einer einfachen Drehbewegung des Oberarmes vom Oberkörper weg.
Als Übung spielen wir nun einfache lange Töne auf dem ganzen Bogen, zum Beispiel auf der A-Saite. Achte darauf, dass jeder Strich tatsächlich vom Frosch bis zur Spitze geht.
Die Technik der Bogenführung gehört zu den wichtigsten Techniken und ist für den schönen Klang entscheidend. Lass dir also gerne mehr Zeit für dieses Thema und mach dich mit der Bogenführung vertraut: so wirst du nicht nur bessere Ergebnisse in der Zukunft erreichen, sondern insgesamt auch schneller vorankommen!
Um die Laufbahn des Bogens zu kontrollieren, lass uns zunächst unbedingt nur langsam spielen und den Bogen während des Spielens ganz genau beobachten. Nach 5-7 Tönen kannst du eine kurze Pause machen um die Arme zu lockern, dann wiederhole die Übung. Sollte der Klang nicht gleichmäßig klingen, dann darfst du mehr auf die Geschwindigkeit achten, mit der du den Bogen über die Saite ziehst. Denke daran: je konstanter die Geschwindigkeit ist, desto gleichmäßiger ist auch der Klang.
Wie stark soll man drücken?
Bei der Frage des Bogendrucks begibt man sich die Suche nach der goldenen Mitte. Sollte man einen zu starken Druck auf die Saite ausüben, erhält man einen unangenehmen, kratzigen Klang. Wenn man aber im Gegenteil zu schwach drückt, dann erhält man einen pfeifenden flaggeolettartigen Ton. Die Folge beider Szenarien ist nicht nur ein schlechter Klang, sondern auch die Übermüdung der Bogenhand. Beim starken Druck überspannt man nämlich die Hand und beim zu leichten Druck trägt man mehr Gewicht als notwendig, was ebenfalls zu Verspannung führt. Das kann wiederum zu einem diskontinuierlichen Klang führen, weil die Hand und damit der Bogen anfangen kann zu zittern.
Ein Kochrezept für den richtigen Druck gibt es allerdings nicht. Alle Arme, Geigen, Saiten und Bögen sind unterschiedlich. Jeder muss daher für sich experimentieren. Das richtige Ergebnis hat man schließlich erreicht, wenn sich das Streichen angenehm und anstrengungslos anfühlt und der Klang gleichzeitig schön ist.
Solltest du nicht das richtige Ergebnis erzielen, kannst du mir kurz ein Video schicken, wie du spielst. Ich erstelle dir dann kostenlos deine persönliche Spielanalyse und zeige dir, worauf du achten musst.
Zunächst auf leeren Saiten spielen
Beim Erlernen der Bogentechnik ist es sehr wichtig, erst einmal nur auf leeren Saiten zu spielen. Auf diese Weise muss man vorerst nicht auf die linke Hand achten und kann sich komplett auf die Bogenhand konzentrieren.
In unserem kostenlosen Lernzentrum haben wir zahlreiche Übungen zum Spiel auf offenen Saiten bereitgestellt. Nach ein Paar Wochen wirst du bereits einige Stücke selbstständig spielen können.
Nicht am Griffbrett spielen!
Sehr oft höre ich von Anfängern, aber auch von Fortgeschrittenen, dass deren Klang „zu wattig“ ist. In den meisten Fällen liegt es daran, dass man zu weit am Griffbrett spielt! Da der Klang über den Steg übertragen wird, ist die richtige Position des Bogens auf der Saite entscheidend für den Klang. Je weiter man vom Steg streicht, desto leiser, unklarer und wattiger wird der Klang.
Streiche den Bogen immer ungefähr im mittleren Drittel zwischen dem Steg und dem Griffbrett. Achte dabei auf die richtige Bogenhaltung und lasse deine rechte Schulter locker, damit der Bogen nicht auf der Saite wieder Richtung Steg wandert.
Die Tonleiter üben
Sobald man die Grundtechniken verstanden hat, ist es an der Zeit, die einfachsten Tonleitern zu spielen. Dazu zählen zum Beispiel die D-, A-, G-Dur-Tonleitern. Fange hierbei jeweils auf der leeren Saite an und spiele eine komplette Oktave. Das Üben von Tonleitern ist enorm wichtig und gehören ab sofort zu deiner Übungsroutine. Übe sie bei jeder Übungseinheit. Sie sind entscheidend für die Entwicklung des Klanges und der Intonation. Außerdem sind sie eine geniale Möglichkeit zum Einspielen.
Um dir noch mehr Motivation für Tonleitern mitzugeben: Profis, die seit 20, 30, 40 oder mehr Jahren spielen, spielen auch immer Tonleitern!
Der Saitenwechsel
Unter dem Saitenwechsel versteht man nicht das Austauschen einer Saite, sondern den Vorgang, wenn der Bogen beim Spielen von einer Saite auf einer andere gewechselt wird. Und das ohne das Spiel anzuhalten.
Wenn man diese Spieltechnik verstanden und sorgfältig eingeübt hat, dann stellt sie eigentlich nie ein Problem dar. Falls man die Bewegung allerdings nie richtig übt und den Saitenwechsel einfach schnell und rückartig durchführt, dann wird das schnell zur Gewohnheit. Und das wird dir immer wieder Probleme beim Spielen bereiten. Dazu zählen unsaubere Töne, falsch getaktete Klänge und Verkrampfungen.
Jeder Saitenwechsel, auch wenn man scheinbar wenig Zeit dafür hat, wird langsam und sorgfältig ausgeführt. Und der Schlüssel dafür liegt in der frühzeitig ausgeführten Bewegung.
Frühzeitig und langsam – das ist unser Motto der Saitenwechsel.
Ausführliche Erklärungen und Animationen zum Saitenwechsel findest du natürlich in unserem kostenlosen Lernzentrum.
Wie treffe ich die richtigen Töne?
Eine stabile und richtige Haltung ist für eine stabile Intonation sehr wichtig. Viele Menschen neigen dazu, ab und zu einen Knick im Handgelenk zu machen, vor allem wenn sie mit dem 3. und dem 4. Finger spielen. Dieses Knicken des Handgelenks verändert jedoch alle Abstände zwischen den Fingern und dem Griffbrett. Und das hat zur Folge, dass das Gefühl für die richtigen Tonabstände auf dem Griffbrett verzerrt wird.
Dein Unterarm und die Hand bilden stets eine gerade Linie und bleiben so über die Dauer des gesamten Spiels! Achte darauf, dass du die Finger immer rund hältst, auch wenn sie gerade nicht im Einsatz sind. Passe auch auf, dass du die freien Finger nicht übereinander legst. Du kannst die Vorstellung verfolgen, dass jeder Finger, der nicht in Kontakt mit dem Griffbrett ist, von jeder Seite von Luft umgeben sein sollte.
Wenn du die Töne greifst, solltest du die Finger nicht gegen das Griffbrett schlagen. Positioniere sie schnell, aber kontrolliert und sanft ab. Und wenn der Finger bereits auf dem Griffbrett liegt, dann solltest du nicht noch stärker drücken. Versuche immer so wenig wie möglich zu drücken. Anderenfalls verursachst du eine Verspannung in den Fingern und der Hand.
Wie kann man das Rhythmusgefühl verbessern?
Das rhythmische Spielen gehört zu den zahlreichen Fähigkeiten, die ein gutes Geigenspiel ausmachen. Zuallererst musst du die graphische Darstellung des Rhythmus in den Noten verstehen. Durch das Verständnis lernt man die jeweiligen Verhältnisse zwischen den Notenlängen kennen.
Die Natur hat uns mit sehr vielen Fähigkeiten ausgestattet, doch die Einhaltung des Rhythmus gehört leider nicht zu unserem Repertoire. Die Fähigkeit müssen wir uns selbst aneignen. Da es einige Zeit dauern kann, bis das Rhythmusgefühl „ins Blut“ übergangen ist, hat sich der Mensch bereits vor Jahrhunderten eine technische Abhilfe gebaut. Wir nennen das Gerät: Metronom. Das Metronom gibt es sowohl in mechanischer als auch in elektronischer Bauweise und inzwischen sogar auch als Apps für das Smartphone. Aber die Funktionsweise ist immer gleich: Das Metronom schlägt in einem voreingestellten Tempo die Taktschläge. An diesen akustischen oder teilweise auch visuellen Taktschlägen kann man sich orientieren.
Wir haben zwar kein Rhythmusgefühl von Natur aus, doch dafür lernt unser Gehirn und Körper sehr schnell. Du wirst schon sehr bald ein Gefühl für das Tempo bekommen. Somit wirst du in der Zukunft das Metronom immer seltener gebrauchen müssen. Um das Gefühl allerdings richtig zu entwickeln, ist es umso wichtiger, dass du ein Metronom direkt von Anfang an einsetzt.
Was ist für den guten Klang wichtig?
Das Thema „Klang“ auf der Violine ist wahrscheinlich das vielseitigste und komplexeste Thema überhaupt. Wenn man vor Publikum spielt, sei einfach ein Familientreffen zu Weihnachten oder ein großes Konzert, der Klang wird immer im Mittelpunkt stehen. Warum?
Es gibt leider mehr Menschen, die kein gutes oder gar kein Gehör haben, also welche mit gutem Gehör. Und sie werden kaum Rhythmusschwankungen noch Intonationsschwächen erkennen. Aber allen, ob mit oder ohne Gehör, wird eine Sache immer auffallen: der Klang.
Darum ist es einfach so wichtig, nicht nur an der Intonation und dem Rhythmus zu arbeiten, sondern auch am Klang.
Fangen wir mit der technischen Grundlage der Violine an: die Geige muss in Ordnung sein. Ein schief stehender Steg, falsch stehender Stimmstock, kleine Rissen, offene Stellen, die geleimt werden müssen – das alles beeinträchtigt den Klang. Diese Gefahr besteht besonders bei gebrauchten Violinen, die man für sehr wenig Geld sein Eigen nennen kann oder gar von dem Ururgroßvater vererbt hat (einfach bekannt unter "auf dem Dachboden gefunden").
Und beim Bogen: der Zustand des Haares ist sehr wichtig! Ein Bogenhaar, welches regelmäßig gespielt wird, muss auch entsprechend regelmäßig getauscht werden. Wenn du deinen Bogen schon 3 Jahre lang spielst und bisher noch nie das Haar ausgetauscht hast, dann kann ich dir sagen, ohne den Bogen gesehen zu haben: Der Haarwechsel ist mehr aus überfällig! Und falls nicht, dann würde ich gerne wissen, wo ich auch solches Bogenhaar kaufen kann!
Wenn das Bogenhaar in Ordnung ist, muss es vor jeder Übung und jedem Spiel kolophoniert werden, um die Haftreibung zu vergrößern. Aber achte unbedingt darauf, dass du das Bogenhaar nie mit den bloßen Fingern anfasst. Das Hautöl wird nämlich die Haftreibung senken. Das sorgt dann an diesen Stellen für geringen Klang.
Neben dem Bogen müssen natürlich auch die Saiten gepflegt und regelmäßig getauscht werden. Beim Spielen wird sich immer mehr Kolophonium vom Bogen auf den Saiten festsetzen. Daher solltest du beim regelmäßigen Spielen alle 2-3 Wochen die Saiten säubern. Spätestens aber, wenn du bereits mit dem Finger merkst, dass die Saiten an der Kontaktstelle viel glatter geworden sind. Für die Reinigung kannst du z.B. spezielle Reinigungsmittel verwenden.
Verwende immer nur geringe Mengen Reinigungsmittel, damit es nicht auf die Geigendecke tropfen kann. Das könnte sonst den Lack beschädigen.
Und nun zur Technik, um für guten Klang zu sorgen.
Die rechte Hand, also die Bogenhand erzeugt den eigentlichen Klang. In folgenden einfachen Schritten erkläre ich dir, worauf du achten solltest, wenn du deinen Klang verbessern möchtest.
Die Kontaktstelle. Unter der Kontaktstelle versteht man die Stelle, an der der Bogen auf der Saite liegt bzw. über welche Stelle der Bogen gezogen wird.
Das Gewicht bzw. der Druck:
Die Bogengeschwindigkeit:
Den Bogen gerade ziehen:
Korrekte Körperhaltung
Die richtige Körperhaltung ist nicht nur für ein gutes Geigenspiel wichtig. Sie ist zudem ein Garant dafür, dass man schmerzlos spielen kann. Eine falsche Körperhaltung kann zu Verspannungen führen und unangenehme chronische Schmerzen zur Folge haben.
Positionierung der Geige
Die richtige Haltung der Geige ist eine grundlegende Voraussetzung für erfolgreiches Spielen. Sie ermöglicht nicht nur ein bequemes Spielen, sondern kann sogar längerfristig Komplikationen durch die Fehlhaltung des Körpers vorbeugen.
Die Geige gehört auf die linke Schulter (ausgenommen du hast eine für Linkshänder umgebaute Geige):
Achte darauf, dass du die Geige nicht auf der Brust hältst!
Sie muss ungefähr parallel zum Boden sein, mit der Decke leicht nach vorne geneigt. Der Kopf ruht entspannt auf dem Kinnhalter, leicht nach links Richtung Geige gedreht. Er wird jedoch weder nach rechts noch nach links geneigt.
Wenn du es richtig machst, sollte die Geige allein durch das Gewicht deines Kopfes gehalten werden. Du benötigst deine linke Hand nicht mehr zum Stabilisieren. Das ermöglicht dir die Freiheit bei der Bewegung der linken Hand.
Du kannst mir auch bei Bedarf ein kurzes Video schicken, wie du spielst. Ich erstelle dir dann kostenlos deine persönliche Spielanalyse und zeige dir, worauf du achten musst.
Spielt man im Stehen oder Sitzen?
Es ist empfohlen im Stehen zu spielen. Zum einen weil es einfacher für Anfänger ist und zum anderen, weil es besser für die Gesundheit ist. Im Stehen wird nämlich die Wirbelsäule meist bereits aus Intuition korrekt gehalten und dadurch weniger belastet als im Sitzen. Profis spielen übrigens auch meist im Stehen, nur bei Konzerten sieht man sie sitzen, weil das ganze Ensemble im Sitzen spielt.
Falls du jedoch aus gesundheitlichen Gründen Schwierigkeiten haben sollest, über längere Zeit im Stehen zu spielen, empfiehlt sich ein spezieller ergonomischer Sitzhocker. Diese gibt es sowohl in Musikgeschäften als auch in Möbelgeschäften mit ergonomischer Möbel. Lasse dir aber unbedingt von jemandem, der sich auskennt, zeigen, wie du im Sitzen spielen solltest.
Vor dem Spiegel üben!
Wenn du einen großen Spiegel zuhause hast, dann übe vor ihm! In dem Spiegel kannst du dich aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten und schnell alle kleinen Fehler erkennen, die du sonst nicht aus der Ich-Perspektive siehst.
Es ist auch ein Wundermittel, um zu lernen, den Bogen gerade zu führen.
Wartung und Pflege der Geige
In unserer Rubrik Erste Hilfe für die Geige findest du Anleitungen, um kleinere Pannen am Instrument und Bogen zu beheben. Schau also unbedingt auch dort nach, falls du hier keine Anleitung findest.
Den Bogen spannen
Nach jedem Spielen wird das Bogenhaar entspannt, um den Bogen zu schonen. Vor dem Spielen müssen wir den Bogen also in einen spielbaren Zustand versetzen.
Um das Bogenhaar anzuspannen, drehst du an der Schraube. Je mehr du drehst, desto größer wird der Abstand zwischen dem Bogenhaar und der Bogenstange. Bis die Bogenstange irgendwann bricht. Damit das nicht passiert, gibt es einen Richtwert, wie lange man schrauben sollte. Für die meisten Bögen empfiehlt sich ein Abstand zwischen dem Bogenhaar und der Stange, so dass man einen Bleistift gerade noch dazwischen ohne Berührung bewegen kann.
Zum Bleistift musst du nicht immer greifen: nach ein paar Mal hast du den Dreh raus.
Das Kolophonium auftragen
Die Hauptaufgabe des Bogens lautet: Reibung auf der Saite zu erzeugen. Um den Reibungskoeffizienten und damit die Reibung zu erhöhen, tragen wir das Kolophonium auf das Bogenhaar auf. Und zwar vor jedem Spiel. Zusätzlich wird mit dem Kolophonieren die Lebensdauer des Bogenhaars verlängert.
Nach dem Auftragen des Kolophoniums sollte das Haar auf der gesamten Länge etwas weißer als zuvor und matt sein.
Bei diesem Vorgang und auch beim Spielen solltest du weder das Bogenhaar noch das Kolophonium anfassen. Zum einen senkst du den Reibungskoeffizienten mit deinem Hautöl und zum anderen ist es einfach eine klebrige Angelegenheit.
Es kommt manchmal vor, dass man das Kolophonium beim Auftragen zerbricht. Meist liegt es daran, dass man gegen den Froschring schlägt. Am besten unterbindest du das, indem du deinen Daumen beim Kolophonieren vor den Froschring legst. Dann stößt du mit dem Kolophonium nur gegen deinen Daumen.
Wenn dein Kolophonium kreisrund ist, solltest du es drehend auftragen. Damit verhinderst du, dass die Fläche ungleichmäßig abgerieben wird. Sonst verfangen sich die Bogenhaare immer wieder in den Rillen.
Die Geige und den Bogen reinigen
Warum sollte man das Kolophonium jedes Mal abwischen? Das Kolophonium besteht aus Harz. Im Lack der Geige sind einige Bestandteile ebenfalls Harze. Diese Harze können nach einiger Zeit chemisch miteinander reagieren. Diese Reaktion sorgt dafür, dass das Kolophonium in den Lack eindringt und diesen langsam zerstört.
Wenn man das richtig lange vernachlässigt, muss der Lack schließlich von einem Geigenbaumeister entfernt und ein neuer aufgetragen werden. Dieser Vorgang ist nicht nur sehr kostspielig, sondern birgt auch noch die Gefahr, dass man nicht wissen kann, wie das Instrument mit dem neuen Lack klingen wird. Die Qualität des Instrumentes kann sich merklich verschlechtern. Damit das nicht passiert, solltest du deine Geige und den Bogen stets vom Kolophonium befreien. Und zwar nach jedem Spielen.
Benutze für das Wischen ein sauberes, trockenes und weiches Geigentuch, um den Lack der Geige nicht zu beschädigen.
Fange zunächst mit den Saiten an. Das hat den einfachen Hintergrund: Es wird noch etwas an Kolophonium auf die Geige rieseln. Also sparst du dir am besten den Mehraufwand und wischst diese erst im Anschluss.
Hast du die Saiten gewischt, kannst du dich nun der Geige widmen. Hier musst du wirklich alles wischen: die Zargen, die obere Decke, unter dem Griffbrett und das Griffbrett selbst. Auch unter dem Saitenhalter.
Ebenso sollte der Bogen gewischt werden. Wische die gesamte Oberfläche des Bogens mit einem Tuch, wie unten gezeigt, ab. Schaue dir die Spitze und den Frosch sorgfältig an, da sich dort gerne besonders viele Kolophoniumrückstände sammeln. Achte beim Wischen unbedingt darauf, dass du das Bogenhaar nicht berührst!
Den Steg richten
Die richtig eingestellte Position des Stegs ist sehr wichtig. Zum einen garantiert sie den bestmöglichen Klang der Geige und zum anderen schützt sie den Steg vor Verkrümmung durch die falsche Gewichtsverteilung. Die Kraft, die von den Saiten auf den Steg ausgeübt wird, ist nicht zu vernachlässigen. Sie entspricht nämlich einem Äquivalent von etwa 60-70 kg. Ein gekrümmter Steg wird also nicht nur die Vibration mangelhaft in den Geigenkorpus leiten, sondern früher oder später komplett nachgeben und kaputt gehen. Trotz der augenscheinlich simplen Form des Steges ist die Herstellung eines neuen sehr kostspielig, da er genau auf die Geige angepasst wird. Um den Steg zu schonen, beachte sorgfältig folgende Hinweise.
Ein klassisch gebauter Steg ist auf der Seite, die zum Saitenhalter gewandt ist, flach und auf der Seite, die zum Griffbrett schaut, schräg. Wenn der Steg richtig positioniert ist, dann spannt sich zwischen der Decke und der flachen Saite des Stegs ein Winkel von genau 90° auf.
Der Steg hat keine fest Verbindung mit der Geige und wird allein durch die Andruckkraft der Saiten gehalten. Daher wird sich die Position beim Stimmen und auch beim Spielen minimal verändern. Diese Veränderungen können eine Neigung zur Folge haben. In den meisten Fällen in die Richtung zum Griffbrett. Falls du eine Neigung des Stegs entdeckt hast, solltest du die Position umgehend korrigieren.
Wenn der Steg an sich in Takt ist und weder Risse noch eine Krümmung aufweist, kannst du ihn wie folgt wieder in die richtige Position richten.
Entspanne die Saiten um ein Paar Töne, damit sich der Druck auf den Steg verringert und dieser beweglicher wird. Lege danach die Geige auf den Schoss so, dass sie mit dem Griffbrett von dir weg zeigt. Halte sie möglichst fest, damit sie sich nicht bewegen kann. Greife nun den Steg mit beiden Daumen und Zeigefingern großflächig unter den Saiten. Achte darauf, dass du ihn nicht an den Füßchen packst. Diese bleiben an der gleichen Position! Nun kannst du den Steg so weit kippen, dass du wieder einen 90° Winkel zwischen der flachen Seite des Stegs und der Decke der Geige einstellst. Bewege ihn in ganz kleinen Schritten, damit er nicht plötzlich rausspringt. Dann wird es komplizierter und im schlimmsten Fall kann er sogar runterfallen und kaputt gehen.
Wenn die Position passt, kannst du die Saiten wieder anspannen. Und wenn der Winkel weiterhin stimmt, kannst du wieder spielen. Ansonsten musst du die Prozedur noch einmal wiederholen. Du solltest die Saiten stets entspannen beim Einstellen, da der Einstellungsraum mit gespannten Saiten nur sehr gering ist und außerdem die Saiten beschädigt werden.
Wenn der Steg bereits krumm oder gar rissig ist, dann solltest du nicht mehr versuchen, seine Position zu korrigieren. Der Steg könnte bei der Korrektur brechen und die Geige unspielbar machen. Gehe am besten direkt zum Geigenbauer und lasse dir einen neuen Steg anfertigen und montieren.
Saiten aufziehen/wechseln
Wenn eine oder mehrere Saiten verschlissen sind, ist es notwendig, diese auszutauschen. Man sollte auf keinen Fall warten, bis die Saite reißt, bevor man sie austauscht!
Um neue Saiten aufzuziehen benötigst du folgende Utensilien:
Den Bleistift braucht man, um die Einkerbungen im Sattel und im Steg, in denen die Saiten liegen, zu benetzen. Die aufgetragenen Graphitschichten sorgen wie eine Schmierschicht dafür, dass die Saiten weniger auf diesen Stellen reiben. Dadurch erhalten die neuen Saiten eine längere Lebenszeit. Vernachlässige diesen Punkt nicht, da dies die mit Abstand häufigste Ursache für den Verschleiß der Saiten ist!
Auf gar keinen Fall alle Saiten auf einmal entfernen!
Wenn du alle Saiten auf einmal entfernst, dann fällt der Steg ab! Er wird nämlich nur durch die Andruckkraft der Saiten gehalten. Wenn der Steg erst einmal ab ist, dann wirst du den nicht mehr in die richtige Position und im richtigen Winkel aufsetzen können. Gehe also stets Saite für Saite vor. Das heißt nochmal konkret: Erst eine Saite entfernen und eine neue aufziehen. Erst dann zur nächsten übergehen.
Im Grunde ist die Reihenfolge der Saiten unwesentlich. Man kann mit der E-Saite oder der G-Saite beginnen. Falls du allerdings ein Schutzröhrchen auf der E-Saite hast (das ist ein Schutz gegen die besonders hohe Schnittkraft der E-Saite auf den Steg), ist es empfehlenswert mit der G-Saite anzufangen. Dann kannst du das Schutzröhrchen nämlich zum Schluss ausrichten und es verrutscht dir nicht mehr, während du die anderen Saiten aufziehst.
Wenn deine neue E-Saite kein Schutzröhrchen hat, du aber noch ein altes besitzt, dann kannst du es auch für die neue Saite nehmen. Vorausgesetzt natürlich, dass es noch intakt ist.
Wenn man mit dem Saitenaufziehen beginnt, stellt man die Geige auf den Schoss so hin, dass man den Saitenkasten vor sich sieht. Dann dreht man den entsprechenden Wirbel so, dass sich die Saite entspannt. Wenn die Saite stark genug entspannt ist, entfernst du die Kugel am Saitenende aus dem Saitenhalter bzw. dem Feinstimmer. Schließlich drehst du den Wirbel weiter, bis du die Saite durch die Bohrung im Wirbel ziehen kannst.
Jetzt hast du nur noch 3 Saiten auf der Geige. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um die beiden Einkerbungen am Steg und am Sattel mit dem Bleistift zu beschichten.
Wenn du fertig mit dem Beschichten bist, entnehme der Packung eine neue passende Saite. Finde das Ende der Saite ohne Kugel und stecke es durch die Bohrung im Wirbel. Lasse die Saite ca. einen halben Zentimeter aus dem Wirbel herausschauen. Drehe nun den Wirbel etwas auf und drücke in stets in den Wirbelkasten. Die Saite solltest du mit der rechten Hand etwas unter leichter Zugspannung halten, damit sich die Saite besser aufwickelt. Achte darauf, dass sich dabei die Saite auf dem Wirbel nicht über Kreuz legt.
Wenn du die Saite etwas auf den Wirbel aufgewickelt hast, nimm das Ende mit der Kugel und stecke sie in den Saitenhalter bzw. den Feinstimmer. Wenn die Saite noch zu lose ist, drehe den Wirbel weiter auf und achte, dass die Kugel nicht herausfällt. Wenn du die Saite zu weit aufgewickelt hast und die Kugel nicht mehr eingesteckt bekommst, drehe den Wirbel in die entgegengesetzte Richtung, bis die Länge passt.
Sobald die Saite unter Spannung ist und selbstständig hält, musst du beim weiteren Aufziehen aufpassen. Prüfe nun ständig zum Beispiel mit Zupfen an der Saite die Tonhöhe, damit du sie nicht überziehst! Früher wurde das Überziehen empfohlen, heutzutage raten die Hersteller allerdings vehement davon ab, da es die Lebensdauer stark verkürzt. Außerdem kann eine überzogene Saite platzen.
Du musst die Saiten noch nicht genau stimmen, da du eventuell noch den Steg ausrichten musst, nachdem du alle Saiten aufgezogen hast. Dafür wirst du dann die Saiten sowieso wieder leicht entspannen müssen. Zusätzlich verziehen sich neue Saiten nach dem Aufziehen relativ schnell, wodurch sie die Stimmung schnell verlieren. Es kann je nach Material und Hersteller 15 Minuten oder aber auch mehrere Tage dauern, bis sie die Stimmung konstant halten.
Wenn du eine Saite komplett aufgezogen hast, wiederholst du den Vorgang nacheinander mit den restlichen Saiten.
Um das Röhrchen auf die E-Saite aufzusetzen (wenn noch nicht ab Werk geschehen, musst du Röhrchen vor dem Aufziehen noch auf die Saite schieben), wartest du auf den Moment, wenn du die E-Saite so gespannt hast, dass du sie noch 1-2 mm vom Steg hochheben kannst. Dann schiebst du das Röhrchen auf die Höhe des Steges. Dabei schiebst du es nur so weit, dass es bis zum Rand des Steges geht. Das offene Ende des Röhrchens hängt Richtung Saitenhalter und auf keinen Fall Richtung Griffbrett! Nun darfst du die Saite fester spannen und darauf achten, dass das Röhrchen in der Position bleibt. Sollte das Röhrchen verrutschen, dann entspannst du einfach die Saite etwas und richtest es aus.
Wenn alle Saiten aufgezogen sind, musst du noch den Steg ausrichten und dann kannst du die Geige stimmen. Beachte dabei, wie bereits erwähnt, dass sich neue Saiten in den ersten Tagen besonders schnell verstimmen, weil sie sich noch verziehen.
Die Geige stimmen
Wie man die Geige stimmt, habe ich bereits in einem anderen Blog-Artikel ausführlich beschrieben. Du kannst es hier nachlesen.
Um für jede Saite der Geige die jeweils richtige Frequenz zu finden, muss man sich erst einmal für einen Kammerton, also den A-Ton entscheiden. Die Geschichten über die Kammertöne und wo welcher Kammerton eingesetzt wird, findest du ebenfalls in dem oben verlinkten Artikel.
Hier hast du eine Liste mit den jeweiligen Frequenzen für jede Saite ausgehend vom entsprechenden Kammerton:
Und um dir zu helfen, die jeweils richtigen Frequenzen zu treffen, haben wir für dich ein Online Stimmgerät bereit gestellt. Es ist auf 442 Hz voreingestellt, weil es erfahrungsgemäß die beste Frequenz zum Üben ist.
Die Geige lagern und transportieren
Das Instrument wird sicher in einem zugemachten Kasten/Etui aufbewahrt. Der Kasten sollte sich niemals in unmittelbarer Nähe eines Heizkörpers befinden. (Wer eine Bodenheizung hat, sollte den Kasten daher auch nicht auf den Bogen legen). Ebenso ist direkte Sonnenstrahlung zu vermeiden, besonders bei den klassischen schwarzen Kästen. Die zugeführte Wärme kann die Geige beschädigen.
Genauso wie die Wärme ist auch übermäßige Feuchtigkeit zu vermeiden. Wenn die Geige über einen längeren Zeitraum bei über 65% relative Luftfeuchtigkeit aufbewahrt wird, kann sich der Leim, mit dem die hölzernen Teile der Geige verbunden sind, auflösen. Es kann zu sichtbaren, aber auch zu unsichtbaren Beschädigungen führen. Und sogar kleinste Beschädigungen können sich bereits im Klang bemerkbar machen. Um sie zu diagnostizieren, wird ein Gang zum Geigenbaumeister notwendig sein.
Wow, du bist am Ende des Artikels angekommen! Ich hoffe, dass du alle Antworten auf deine Fragen gefunden hast. Falls du doch noch offene Fragen hast, dann stelle sie mir einfach in den Kommentaren. Ich werde sie dir gerne beantworten!
Vielen Dank für diesen tollen Artikel! Er hat mir geholfen, eine passende Geige für meine Tochter zu finden.
Liebe Grüße
Petra
Super, Petra! Ich hoffe, dass deine Tochter viel Spaß mit der neuen Geige hat! 🙂
Danke für diesen tollen Artikel, bin absoluter Anfänger und konnte so viel nützliches lernen. Wird auch sicherlich zukünftig als Nachschlagewerk dienen. 🙂
Liebe Grüße
Manuel
Ganz toll. Manche schreiben Bücher und verkaufen sie – und dennoch sind da häufig weniger Informationen enthalten als in diesem Artikel. Großes Lob! Weiter so, lese regelmäßig die Blog-Artikel und werde mich sicher zum Lernzentrum anmelden und auch mal Unterricht bei euch buchen. 🙂
Vielen lieben Dank! Es freut mich sehr, dass ich dir mit dem Leitfaden helfen konnte. Falls du weitere Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben. In den Kommentaren oder direkt per Email.
Falls du einmal Online Unterricht nehmen möchtest, würde ich mich ebenfalls freuen 🙂
Vielen Dank für die vielen wertvollen Informationen, ich bin schon sehr gespannt auf die Lektionen und kann es kaum erwarten, mit dem Lernen zu beginnen.
Ich habe allerdings noch Fragen bzgl. der Saiten:
1. Woran erkenne ich, wann ich eine Saite austauschen sollte? (Dein Rat ist sie dringend auszutauschen noch bevor sie reißt oder platzt.)
2. Wenn eine Saite ausgetauscht werden muss oder gar kaputt gegangen ist, reicht es die betroffene Saite auszutauschen oder sollten direkt alle anderen auch mit ausgetauscht werden? (Wenn ja dann natürlich nacheinander und nicht gleichzeitig, damit der Steg nicht herausfällt, das ist klar.)
Hallo Monika,
ich freue mich sehr, dass du meine Tipps hilfreich findest!
Gerne beantworte ich deine Fragen:
eine Saite muss ausgetauscht werden, wenn die Umspannung der Saite beschädigt ist bzw. gerissen ist. Dies passierst am öftesten an den Stellen, wo die Saite auf dem Holz liegt. Manchmal passiert es auch dort, wo man die Töne spielt: dies erkennst du daran, dass ein Abschnitt der Saite sich rau anfühlt. Das ist eben die Umspannung, die sich löst. Wenn die Saiten älter als 1-1,5 Jahre sind, würde ich sie komplett austauschen.
Wenn eine Saite kaputt geht und die anderen „junger“‘als 1-1,5 Jahre sind, kann man nur diese eine ersetzten. Andernfalls würde ich den kompletten Saitensatz durch einen neuen ersetzten.
Ich wünsche dir viel Spaß mit der Violine!